Das GAG auf nachhaltigem Erfolgskurs im Bundesnetzwerk für ganzheitliche Schulentwicklung

Das GAG auf nachhaltigem Erfolgskurs im Bundesnetzwerk für ganzheitliche Schulentwicklung

„Wir bedanken uns sehr herzlich für das Engagement Ihrer Schule zur Entwicklung und Verankerung eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsprofils!“.
Mit diesen Worten übersandten Klaus Schilling, Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen, sowie Dr. Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, dem Graf-Adolf-Gymnasium die Urkunde für die Entwicklung eines umfassenden Nachhaltigkeitsqualitätsprofils, um das besondere und zukunftsweisende Engagement der Schulgemeinschaft des GAG zu honorieren.
Die Schulgemeinschaft der UNESCO-Schule, die zugleich seit Jahren als MINT-EC-Schule zertifiziert ist, hatte sich vor drei Jahren dazu entschieden, sich auf den Weg eines Whole School Approaches in Sachen Nachhaltige Schulentwicklung zu machen.
Dazu wurde Sie bundesweit im Verbund mit anderen 29 UNESCO-Schulen unter dem Dachverband der Deutschen UNESCO-Kommission und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aktiv, um Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) systematisch und tiefenwirksam in Curricula, Schulprogramm und sinnstiftend in – an das Curriculum angebundene – Projektarbeit zu implementieren und dabei immer wieder mit MINT-Schwerpunkten zu verzahnen.
Das immer weiter wachsende Ergebnis ist ein breites Spektrum an Zukunftswerkstätten am GAG, das die Schülerinnen und Schüler der UNESCO-Schule zu ganzheitlich forschenden und problemlösenden Zukunftsgestalter*innen werden lässt.
Die kompetenzbasierten ministeriellen Lehrpläne bieten dabei die Grundlage für fächerübergreifende, lösungsorientierte Zukunftsforschung und -gestaltung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
So wurde im Mathematikunterricht der Schulhof vermessen, im Kunstunterricht wurden Entwürfe für eine nachhaltige Schulhofumgestaltung vorgenommen und in einer Planungswerkstatt mit dem Verein Lebenstraum e.V. wurden landschaftsarchitektonische Entwürfe seitens der Schüler*innen zusammen mit Profis gestaltet, die dann gemeinsam bei der Schulhofumgestaltung tatkräftig mit Schüler-, Eltern- und Lehrerhänden und der großzügigen Unterstützung verschiedener Sponsoren umgesetzt wurden.
Darüber hinaus wurde gemeinsam ein Recycling-Bücherschrank für den Schulhof gezimmert und zum Büchertausch bestückt, sodass bereits gelesene Bücher der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können und bei warmen Temperaturen die sonnenbeschienene Lektüre die Pause oder auch die Ferien auf dem Schulhof versüßen kann.
Der FAIRKAUF-GAG-Shop wurde von einem EF-Kurs aus einem alten Kirmeswagen zu einem Pausenverkaufswagen für fair gehandelte Produkte, für Upcycling-Produkte aus dem eigenen Unterricht sowie zur Ausleihe von fair gehandelten Bällen umgestaltet und erfreut sich seither großer Beliebtheit. Die aktive Mitgliedschaft der Schule in der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe der Stadt Tecklenburg führt dabei zu gewinnbringenden Synergieeffekten. Für die autarke Energieversorgung des FAIRKAUF-Shops versprach Bürgermeister Stefan Streit sogar die Ausstattung mit Solarzellen.
Auch wurde die Umgestaltung der Bushaltestellen der Schule im Auftrag der Klimamanagerin der Stadt Tecklenburg von Fünftklässer*innen und Schülerinnen der Jahrgangsstufe EF klimaneutral und beeinträchtigtengerecht in den Fächern Sozialwissenschaften und Politik unter der Fragestellung nach lokalpolitischen Partizipationsmöglichkeiten geplant.
Eine weitere selbst eingerichtete Station auf dem Schulhof verbindet darüber hinaus auf eindrucksvolle Weise die Ansprüche, die das Graf-Adolf-Gymnasium als UNESCO- und als MINT-EC-Schule mit der Verzahnung dieser beiden wichtigen schulprogrammatischen Säulen immer wieder an sich selbst stellt:
Die in Kooperation mit der Universität Heidelberg selbst errichtete Klimastation auf dem Schulgelände verzahnt Forschungsinhalte der MINT-Fächer mit Forschungsinhalten aus anderen, beispielsweise gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, indem das GAG nun als eine von bundesweit zwölf Schulen lokalen und weltweiten Klimawandel durch Datenmessung und -auswertung wissenschaftlich darstellbar machen kann.
Diese Daten dienen der fächerübergreifenden Analyse zu Forschungsfragen in Unterrichtsfächern wie Erdkunde, Physik, Mathematik, Biologie und Sozialwissenschaften. Der Datenaustausch wird deutschlandweit und international betrieben, sodass Schüler*innen mit eigens erhobenen Daten sowie ausgetauschten Daten anderer Klimastationen zu realistischen und forschungsbasierten Einschätzungen von Wetter- und Klimaphänomenen kommen können.
„Es macht mich als Schulleiterin ganz besonders glücklich, dass wir mit der Entwicklung unseres Nachhaltigkeitsqualitätsprofils unsere Schüler*innen systematisch auf dem forschenden und gestaltenden Weg der Bildung für nachhaltige Entwicklung in eine anspruchsvolle Zukunft bedarfsgerecht und ganzheitlich begleiten und unterstützen können. So erleben sie in unseren Zukunftswerkstätten, dass es sich lohnt, sich komplexer Zukunftsprobleme anzunehmen und expeditiv nach nachhaltigen Lösungen zu suchen. Dies stärkt die Selbstwirksamkeitserfahrung und die Problemlösekompetenz der jungen Menschen. Beides ist für ihr individuelles Leben und gleichermaßen für unsere immer komplexer werdende Gesellschaft unverzichtbar.
Das breite Spektrum der unterrichtsbasierten Zukunftswerkstätten im Sinne der nachhaltigen Bildung am Graf-Adolf-Gymnasium hat bundesweit bereits für große Aufmerksamkeit gesorgt. So bat die UNESCO-Kommission darum, die schulprogrammatische Umsetzung am GAG porträtieren zu dürfen, um anderen Schulen, die sich bundesweit auf einen ähnlichen Weg machen wollen, beispielhaft Orientierung zu geben. Und so werden in Kürze eine von einer Berliner Journalistin erstellte WebDoku und ein eigens für den Hörfunk produzierter Podcast über die zukunftsstiftende Arbeit am GAG auch bundesweit informieren.

(Hö)