„Bonjour à Tecklenburg!“ – Frankreichaustausch mit Chalonnes-sur-Loire

„Bonjour à Tecklenburg!“ – Frankreichaustausch mit Chalonnes-sur-Loire

Die Schulpartnerschaft des Graf-Adolf-Gymnasiums mit dem Collège Saint-Exupéry in Chalonnes-sur-Loire besteht nun ungebrochen im 48. Jahr. Flexibel passte sie sich den Wandlungen des Schullebens beider Länder seit 1976 an. Der Auftakt der binationalen Begegnung konnte in diesem Schuljahr, nach längerer pandemiebedingter Pause, in alter Tradition wieder vor den Herbstferien mit der Fahrt einer Tecklenburger Schülergruppe nach Chalonnes gemacht werden. Nach den Osterferien erfolgte nun der lang ersehnte Gegenbesuch der Chalonner am GAG.
Und so waren es in diesem Jahr 26 französische Schülerinnen und Schüler, die von Mme Anne-Sophie Renoust, der französischen Deutschlehrerin, und Mme Bernadette Dilé-Abelard, der Krankenschwester des Collège, begleitet wurden. Außerdem war in diesem Jahr die stellvertretende Schulleiterin, Mme Kathy Desveaux, mit von der Partie, um im Rahmen eines professionellen Austausches auf Führungsebene die schulischen Verwaltungsstrukturen in Deutschland kennenzulernen. Eine Gelegenheit für sie und GAG-Schulleiterin Evelyn Futterknecht zum engen Gedankenaustausch über deutsch-französische Parallelen und Unterschiede in der Verwaltung von Schulen. Hierzu gehörte während des diesjährigen Austauschs auch der Beginn der Abiturklausuren im Land NRW.
Auf Tecklenburger Seite waren insgesamt 30 Französischlernende aus den Jahrgangsstufen 7 bis 10 die diesjährigen „corres“. Organisation und Betreuung lag in Händen von Französischlehrerin Anja Weitkamp, assistiert durch Sebastian Salk.
Am Tag nach der langen Anreise, nahmen zunächst alle französischen Gäste am regulären Unterricht und am Empfang der Austauschgruppe im Tecklenburger Rathaus durch Bürgermeister Stefan Streit teil und hatten am Abend Spaß an der Willkommensparty.
Im weiteren Verlauf der Woche gehörten zum Programm Ausflüge in die Städte Bremen und Osnabrück. Einige gemeinsame Projekte wurden durchgeführt, die den Jugendlichen neben dem Alltag in Gastfamilien und Schule weitere kulturelle Aspekte beider Länder nähergebracht haben. Dies geschah u.a. auch, als in einem Projekt der Vergleich deutscher und französischer Redewendungen mit Tieren und Farben im Fokus stand, die kleine aber bedeutsame Unterschiede aufweisen: Ein „Frosch im Hals“ ist im Französischen eine Katze („avoir un chat dans la gorge“) und „rot vor Zorn sein“ heißt im Nachbarland „être bleu de colère“. Außerdem wurden in deutsch-französischen Tandems kleine zweisprachige Werbeplakate für den Austausch erstellt.
Wieder einmal klappte alles nahezu reibungslos, dank einer sehr zuverlässigen und engagierten Gesamtgruppe, so die Bilanz aller betreuenden Lehrkräfte. Auch der Spaßfaktor war hoch, und das Kennenlernen des deutschen Schulsystems für die französische Gruppe wieder sehr bedeutungsvoll: Relativ liberale deutsche Alltagsregeln stachen, im Vergleich zu Frankreich, erneut hervor.
Die Begegnung wurde von allen Beteiligten durch eine Umfrage ausgewertet, deren Ergebnisse erfreulich sind und sich decken mit dem großen Abschiedsschmerz, der wieder empfunden wurde. Die Französischlernenden der aktuellen Jahrgangsstufen 7 und 8 können sich bereits jetzt auf eine ereignisreiche fünftägige Drittortbegegnung freuen, die für März 2025 mit einer Schülergruppe aus Chalonnes in Breisach, im deutsch-französischen Grenzgebiet, geplant ist.
(Hö/We)