Ergänzungsstunden

Ergänzungsstunden

Im Zusammenhang mit der Schulzeitverkürzung am Gymnasium auf acht Jahre setzte das Graf-Adolf-Gymnasium verschiedene Konzepte zur Nutzung der Ergänzungsstunden um. Von einer anfänglichen Ausweitung des Unterrichts in den Kernfächern wurde ein differenziertes Förderangebot zur individuellen Förderung und Forderung von Schülerinnen und Schülern entwickelt.

Im Rahmen des Projekts „ Lernpotenziale. Individuell fördern im Gymnasium.“ entstand das gegenwärtige Modell neigungsbezogener Angebote, welches individualisierte Schullaufbahnen (Profilklassen) ermöglicht und dabei bewährte Förderangebote (bedarfsorientierte Ergänzungsstunden in den Kernfächern) erhalten bleiben konnten. Die Tatsache, dass die Ergänzungsstunden in den Kernfächern nicht für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend sind, eröffnete die Möglichkeit, je nach Bedarf in den einzelnen Jahrgängen diese Stunden noch gezielter zur individuellen Förderung zu nutzen.

Zielsetzung:

Am Graf-Adolf-Gymnasium Tecklenburg können sich die Schülerinnen und Schüler nach ihren persönlichen Neigungen am Ende der Erprobungsstufe für drei unterschiedliche Profilklassen (MINT-Profil, Kreatives Profil oder Bilinguales Profil) entscheiden. Ein bereits über die Jahre bewährtes Konzept zur Nutzung der Ergänzungsstunden (Förderung in den Kernfächern) bleibt bestehen. Mit diesem kombinierten Bildungsangebot werden folgende Ziele verfolgt:

  • Eine ausgewogene Nutzung der Ergänzungsstunden (Fördern/Fordern)
  • Spezifische Förderung durch individuelle Laufbahnprofile
  • Hohe Lernmotivation in interessenshomogenen Klassen an Projekten zu arbeiten, die den eigenen Neigungen entsprechen
  • Ausgehend von den individuellen Neigungen, die sie in der Erprobungsstufe erfahren,  können sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig für ein für sie geeignetes Profil entscheiden
  • Bedarfsorientierte individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern in den Förderkursen in den Kernfächern

Profilklassen (individuelles Fordern)

Beschreibung:

Nach einzelnen Unterrichtserfahrungen (Probestunden in den jeweiligen Profilfächern MINT/ bilingual/ kreativ) in der Erprobungsstufe und einer möglichen individuellen Beratung wählen die Schülerinnen und Schüler zum Ende der 6. Jahrgangsstufe das für sie passende Profil aus. Die zur Wahl stehenden Profile können inhaltlich wie folgt beschrieben werden:

  • MINT-Profil (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)

Naturwissenschaftliche Phänomene und Gesetzmäßigkeiten entdecken und systematisiert anwenden steht im Mittelpunkt der Profilstunden. Schülerexperimente aus dem naturwissenschaftlichen Bereich bilden den Schwerpunkt der fächerübergreifend angelegten Unterrichtsprojekte. In der Jahrgangstufe 8 wird in diesem Profil zusätzlich das Unterrichtsfach Technik erteilt.

  • Kreatives Profil

Im Rahmen der Zusatzstunden im Kreativen Profil erhalten die Schülerinnen und Schüler Projektunterricht, der sich thematisch und methodisch am literarisch künstlerischen Aufgabenfeld orientiert und die Theaterarbeit in den Vordergrund stellt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten an szenischen Interpretationen und kreativen Schreibaufgaben oder finden Zugang zu filmtheoretischen bzw. filmpraktischen Grundlagen.

  • Bilinguales Profil

Ab der Jahrgangsstufe 7 ist Biologie das erste bilinguale Sachfach, in der Jahrgangstufe 8 kommt das Fach Geschichte hinzu. Teil dieses Profils ist auch ein bilingualer kreativer Projektkurs, der in der Jahrgangsstufe 8 erteilt wird. Hier erarbeiten die Schülerinnen und Schüler szenische Interpretationen und kreative Schreibaufgaben in englischer Sprache.

Organisation:

Fünf der zur Verfügung stehenden Ergänzungsstunden werden für die Vorbereitung auf den bilingualen Bildungsgang in der Erprobungsstufe und für die Umsetzung der Profilklassen in der Mittelstufe verwendet. In der Erprobungsstufe erhalten alle Schülerinnen und Schüler einen verstärkten Englischunterricht (Kl.5: 6 Stunden/Kl.6: 5 Stunden). Damit ist grundsätzlich allen Schülerinnen und Schülern die unterrichtliche Voraussetzung gegeben, den bilingualen Bildungsgang zu wählen. Einblicke in die Inhalte der drei unterschiedlichen Profile erhalten die Schülerinnen und Schüler in einzelnen Profilstunden, die beispielhaft in der Erprobungsstufe erteilt werden und die ein realistisches Bild der verschiedenen Arbeitsweisen vermitteln sollen. Darüber hinaus werden Beratungstage eingerichtet, in denen sich Schülerinnen und Schüler bei Unsicherheiten bezüglich ihrer Profilwahl von entsprechenden Lehrkräften beraten lassen können. In der Jahrgangstufe 7 werden dann die alten Klassenverbände aufgelöst und neue Klassen entsprechend der gewählten Profile gebildet.

Ergänzungsstunden in den Kernfächern (individuelles Fördern)

Beschreibung:

Schülerinnen und Schüler, die in den Kernfächern zusätzliche besondere Unterstützung benötigen, erhalten eine Zuweisung zu einem geeigneten Förderkurs. In den jeweiligen Förderkursen werden in Absprache mit den unterrichtenden Fachlehrkräften Grundlagen wiederholt und einzelne Lernschwerpunkte gefördert. Eine Beurteilung des Arbeitsverhaltens und des individuellen Lernfortschritts der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erfolgt auf dem Zeugnis.

Organisation:

Förderkurse werden jeweils bedarfsorientiert angeboten. Zu Beginn des Schuljahres als auch nach den jeweils zum Quartal stattfindenden pädagogischen Konferenzen wird, bezogen auf die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, für die eine individuelle Förderung in den Kernfächern notwendig zu sein scheint, eine entsprechende Anzahl an Förderkursen eingerichtet. Die Zuweisung der Schülerinnen und Schüler findet durch den Klassenlehrer /die Klassenlehrerin in Absprache mit den Fachlehrkräften statt. In der Jahrgangstufe 7 und 8 können den Schülerinnen und Schülern maximal zwei Förderkurse empfohlen werden. In der Jahrgangstufe 9 können sie an einem Förderkurs teilnehmen