Profilklassen 7-10

Profilklassen 7-10

Profilbildung in der Mittelstufe am Graf-Adolf-Gymnasium in Tecklenburg

Um den persönlichen Neigungen und Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler noch genauer und individueller Rechnung tragen zu können und sie auf mögliche Berufsfelder langfristig vorzubereiten, haben wir am GAG seit dem Schuljahr 2014/15 ab Klasse 7 die Profilklassen in den drei Zweigen Bilingual, MINT und Kreativ für die Mittelstufe eingerichtet. Diese Profilierung in den Klassen 7 bis 10 ermöglicht eine differenzierte Förderung in interessenshomogenen Gruppen.

1. Das Bilinguale Profil

Für globales Lernen in Schule, Studium und Beruf werden Englischkenntnisse zunehmend wichtiger. Diesen Anforderungen wollen wir mit dem Angebot eines bilingualen Bildungszweigs am GAG gerecht werden. Indem die Schüler*innen die englische Sprache auch in anderen Fächern anwenden, erwerben sie nicht nur das entsprechende Fachvokabular, sondern lernen, sich auf natürliche Weise über ganz verschiedene komplexe Sachverhalte zu verständigen, auch außerhalb des regulären Englischunterrichts. Dass bilingualer Unterricht die Sprachkompetenz deutlich erhöht, hat die DESI-Studie (Deutsch Englisch Schülerleistungen International) gezeigt. Neuntklässler, die diesen Zweig besuchen, sind ihren gleichaltrigen Mitschülern/-innen ohne bilingualen Unterricht in ihrer Sprachkompetenz um fast zwei Jahre voraus. Wer den bilingualen Bildungsgang besucht, hat gute Voraussetzungen für ein Studium im Ausland, da nicht nur im englischsprachigen Raum, sondern auch in vielen anderen europäischen Nachbarländern Vorlesungen in englischer Sprache gehalten werden.

2.Das MINT-Profil

Der Bedarf an Absolventen in den Natur- und Technikwissenschaften ist groß und steigt noch. Das GAG öffnet sich für die Erfordernisse der sich stetig wandelnden Informationsgesellschaft sowie für die aktuellen Entwicklungen innerhalb technischer Berufszweige. Deshalb gehört zu unserem MINT-Profil die Kooperation mit regionalen Unternehmen und Hochschulen sowie die Beteiligung am zdi-Schülerlabor Steinfurt. Wir wollen als MINT.EC zertifizierte Schule eine gezielte Interessensentwicklung und Begabungsförderung anbieten, die Schüler und besonders auch Schülerinnen qualifiziert und motiviert, in der Oberstufe MINT-Fächer zu wählen und später vielleicht spezifische MINT-Hochschulstudiengänge oder Berufsausbildungen aufzunehmen. Auch ermöglichen wir den Schüler*innen den Erwerb des MINT.EC- Zertifikats, welches sich bei Bewerbungen an Hochschulen und bei Unternehmen positiv auswirkt.

3.Das Kreativ Profil

In der heutigen Alltags- und Beschäftigungswelt werden neben den berufstypischen Qualifikationen (hard skills) die sogenannten soft skills, also die außerfachlichen bzw. fachübergreifenden Kompetenzen, immer wichtiger. Diese Kompetenzen betreffen direkt die Persönlichkeit und gehen über die fachlichen Fähigkeiten hinaus. Während die hard skills durch Schule und Studium bzw. Ausbildung vermittelt werden können, sind die soft skills schwieriger und auch nur langfristig zu erlernen. Aus diesem Grund setzt das K-Profil des GAG schon ab der Klasse 7 den Schwerpunkt auf die Vermittlung von persönlicher bzw. personaler Kompetenz, sozialer Kompetenz, methodischer Kompetenz und die Ausprägung der emotionalen Intelligenz.

Die Vorbereitung auf die Profile beginnt in Klasse 5

Zur Vorbereitung auf einen möglichen bilingualen Bildungsgang findet ein verstärkter Englischunterricht in der Erprobungsstufe statt. So ermöglichen wir allen Schülern, sich mit der englischen Sprache intensiver auseinanderzusetzen und bereits einige bilinguale Module aus den Bereichen Biologie und Geschichte kennenzulernen.

Ein Grundstein für die spätere Wahl des MINT Zweigs ist der Computerführerschein, den die Schüler im Informatikunterricht (ITG) der Klasse 5 und 6 erwerben, der aber natürlich auch für späteren Nicht-MINT Schüler eine gute Grundlage im Umgang mit dem Computer bietet.

Um die Themenbereiche des Kreativzweigs vorzustellen, arbeiten wir in der Erprobungsstufe in den Lions Quest Stunden im Bereich soziales Lernen, in denen die Schüler auch erste Erfahrungen mit szenischem Spiel sammeln können.

Ausgestaltung der Profile

Bilinguales Profil

Bilingualer Unterricht heißt, dass ein Sachfach in der Fremdsprache (hier: Englisch) unterrichtet wird. Dies beginnt in der Jahrgangsstufe 7 mit dem Fach Biologie, in der Jahrgangsstufe 8 ist das Fach Geschichte das bilinguale Sachfach. Ab der Jahrgangsstufe 9 werden dann beide Fächer bilingual unterrichtet. Der Lehrplan in diesen Sachfächern unterscheidet sich inhaltlich nicht von dem der anderen Klassen. Kommunikationssprache ist vorwiegend Englisch. Fachsprachliche Termini werden sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache eingeführt, so dass sich bilinguale Schüler/-innen in beiden Sprachen mit den Inhalten auseinandersetzen. In der Jahrgangsstufe 8 ist neben den Sachfächern zudem ein bilingualer kreativer Projektkurs Teil des Profils.

MINT-Profil

Neben dem für alle Schüler*innen verpflichtenden naturwissenschaftlichen Unterricht wird das Fach MINT in den MINT-Profilklassenunterrichtet. Die Kinder werden in der Jahrgangsstufe 7 naturwissenschaftliche Phänomene und Gesetzmäßigkeiten entdecken und systematisiert anwenden. Schülerexperimente stehen im Fokus der fächerübergreifend angelegten Unterrichtsprojekte. In der Jahrgangsstufe 8 wird zusätzlich das Unterrichtsfach MINT/Technik erteilt, in dem die Schüler Grundlagen der Elektrotechnik und der Holzverarbeitung kennen und praktisch umsetzen lernen. Des Weiteren können die Schüler/-innen ihr MINT-Profil mit der Wahl des Wahlpflichtbereiches intensivieren, indem sie Bio-Chemie oder Informatik anwählen. Dieser Kurs wird in der Jahrgangsstufe 9 fortgesetzt.

Kreatives Profil

Der Unterricht im Kreativprofil ist in erster Linie ein praktisch-künstlerischer, hier liegt auch der Schwerpunkt der Unterrichtsziele und der Bewertung. Im Rahmen der Zusatzstunden im K-Profil erhalten die Schüler*innen Projektunterricht, der sich thematisch und methodisch am literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld orientiert und die Theaterarbeit in den Vordergrund stellt. In eigener (Spiel-)Praxis und Reflexion wird das emotionale Lernen durch Kreativität, Selbstwahrnehmung, Selbstdarstellung und Teamfähigkeit gestärkt, das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit werden gefördert. Die Schüler*innen arbeiten in der Form des Projektunterrichts an szenischen Interpretationen, beschäftigen sich mit kreativen Schreibaufträgen oder finden Zugang zu film- theoretischen bzw. filmpraktischen Grundlagen. Die Projektarbeit soll eine Vorstellung der Arbeitsergebnisse vor Publikum einschließen, wobei verschiedene mediale Zugänge (Bühnen-Performance, Visualisierung, Fotografie, Film, Digitalisierung u.a.) erprobt werden können.

Wahl der Profile

Zu Beginn des 2. Halbjahres finden die Informationsveranstaltungen für Eltern und für die Schülerinnen und Schüler statt. Neben einer Testwahl bieten wir im 3. Quartal eine Beratungswoche mit individuellen Gesprächen mit Eltern und Schülern an. Hierbei werden die Profilberater nicht nur die Einzelnoten im Blick haben, sondern auch den Entwicklungsstand, die Interessen und die Lernbereitschaft jedes einzelnen Kindes.

Die Wahl der Profile findet in der Woche vor den Osterferien statt. Die endgültige Wahlentscheidung muss neben dem Erstwunsch auch eine Zweitwahl beinhalten, damit eine tragfähige Klassenbildung möglich ist. In einzelnen Fällen mit besonderen Härten werden wir eine gemeinsame Lösung suchen, ein Anspruch auf die Wahl eines bestimmten Profils oder Klasse besteht allerdings nicht. Ein Wechsel der Profile während der Mittelstufe ist grundsätzlich nicht vorgesehen.Die endgültige Zusammensetzung der Klassen wird vor den Sommerferien bekanntgegeben.

(Gr)