Schulhof wird zu grünem Lebens(t)raum

Schulhof wird zu grünem Lebens(t)raum

Noch vor wenigen Wochen wirkte der Schulhof wie eine große Baustelle. Es wurde gehämmert, gesägt und gebohrt. Doch das störte die Schüler nicht. Im Gegenteil: Sie verwirklichten sich ihren „Lebens(t)raum“. So heißt das Projekt, das lange am Graf-Adolf-Gymnasium (GAG) geplant und in der letzten Schulwoche in die Realität umgesetzt worden ist. Schulleiterin Evelyn Futterknecht ist begeistert. Zu viel Beton auf dem Schulhof, das mochte sie gar nicht. Jedes Jahr werde er nun etwas bunter, freut sie sich. Zur Realisierung wurden die Projekttage am GAG genutzt – drei Tage voller harter Arbeit und Schweiß, aber auch viel Spaß und Stolz.
Zum ersten Spatenstich empfingen Schulleiterin Evelyn Futterknecht und Thomas Potthoff als Initiator des schulischen Projektes am Montag Bürgermeister Stefan Streit und Knut Ingo Sieburg von der Stadt und Henner Diersmann als Vertreter des Förderkreises der Freunde des Graf-Adolf-Gymnasiums. Unter dem Applaus der Schüler und Lehrer fiel damit der Startschuss für die Umgestaltung des Schulhofes.

Wie Nadine von der Haar, am GAG für viele Projekte zuständig, berichtet, hatten sich alle Beteiligten lange auf diesen Moment vorbereitet. Dazu war der Schulhof durch Eberhardt – die Ingenieure vermessen, der Bauabschnitt durch die Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Tecklenburg gesichert und Bauschutt abtransportiert worden: Einige Flächen wurden von motivierten Lehrkräften und Schülern entsiegelt. „Material wurde durch die Evangelischen Stiftungen Osnabrück beschafft und die Firmen Bethmann, Martin Heemann, Grotpeter sowie die Höfe Strübbe und Lüdecke waren eine zuverlässige Stütze beim Materialtransport. Dank all dieser Vorarbeit konnte nun im Rahmen der schulischen Unesco-Projekttage endlich die Umsetzung der Planungen mit tatkräftiger Unterstützung durch Reiffenschneider Garten & Landschaftsbau erfolgen.“ Michael Reiffenschneider hatte für die Aktion drei Tage lang einen Meister freigestellt.
„Es ist wunderbar, dass mit diesem groß angelegten und durch und durch partizipativen Unesco-Projekt nicht nur ein nachhaltig gestalteter Lebens(t)raum auf dem Schulhof realisiert wird, sondern auch, dass die gesamte Schulgemeinschaft die Schule noch intensiver fühlbar zu einem regional vernetzten Zuhause aller Beteiligten macht“, so Evelyn Futterknecht.

Ihr Kollege Thomas Potthoff hat das Projekt mit initiiert. Er kannte die Ideenwerkstatt „Lebens(t)raum“, die unter anderem Schulen bei der naturnahen Umgestaltung von Außengeländen unterstützt. Mit deren Hilfe und der Fantasie der Schüler ging es an die Planung. Bei der Umsetzung krempelte Potthoff die Ärmel hoch. Denn das Hobby des Mathe- und Sportlehrers ist der Garten- und Landschaftsbau. „Heute ist dieser Bereich fertig, freute er sich und zeigte unter anderem auf einen Holzpavillon. „Nächstes Jahr machen wir in einem anderen Teil des Schulhofes weiter.“
Nicht nur die Lehrer, sondern auch Schüler waren begeistert bei der Sache. Man werde sowohl künstlerisch als auch handwerklich gefordert, findet er und lacht. Was ihm und allen anderen zudem gefiel, waren die Lunchpakete, die die Bäckerei Werning täglich mit belegten Brötchen, Muffins und Getränken lieferte. Das versüßte den Arbeitstag.

Es war insbesondere die Einsatz- und Spendenbereitschaft der Eltern- und Schülerschaft sowie regional ansässiger Firmen und Vereine, über die sich Potthoff gefreut hat. „Wir sind begeistert, mit welchem Engagement jeder Einzelne dieses Projekt begleitet und freuen uns über die Zusammenarbeit mit der Stadt Tecklenburg, dem schulischen Förderverein sowie vielen regionalen Partnern. Deren Zutun ermöglicht uns die Realisierung unserer Lebens(t)räume.“ Unter anderem gab es für den Schulhof Geld aus einem Crowdfunding-Projekt und vom Deutschen Kindershilfswerk. Am Graf-Adolf-Gymnasium war die Freude groß, als die Zusage des Deutschen Kinderhilfswerkes über die Fördersumme von 5.000€ einging.
Zu Beginn des Jahres hatten sich Thomas Potthoff und Nadine von der Haar beworben und wurden mit diesem beachtlichen Budget aus dem SPR(Spielraum)-Förderfonds belohnt.
Die Schüler und Schülerinnen des Graf-Adolf-Gymnasiums hatten mit Ihren (künstlerischen) Ideen und Planungen den Grundstein für die Bewerbung gelegt und damit maßgeblich zu deren Erfolg beigetragen. „Es freut uns sehr, dass das hohe Maß an Partizipation unserer Schüler und Schülerinnen hier gesehen wird und wir mit der Förderung den Vorstellungen des GAG-Lebens(t)raums einen großen Schritt näherkommen. Eine tolle Anerkennung für das bemerkenswerte Engagement unserer Schülerschaft“, so Thomas Potthoff.

(in Anlehnung an Ruth Jacobus, 01.07.2021, WN – verändert durch Ha)