Rin inne Kartoffeln: Vorfreude auf UNESCO-Projekttage

Rin inne Kartoffeln: Vorfreude auf UNESCO-Projekttage

Ursprünglich aus Südamerika stammend, werden heute jährlich weltweit fast 400 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet und zu wichtigen Nahrungs- und Futtermitteln sowie Industrierohstoffen verarbeitet.
Seit Beginn des Sommerhalbjahrs läuft das „Projekt Schulgarten“ am Graf-Adolf-Gymnasium, zunächst einmal mit dem Ziel, leckere Frühkartoffeln zu ernten. Nachdem im letzten Schuljahr Schülerinnen und Schüler Interesse am Gärtnern deutlich machten, ist eine Wiese oberhalb der Turnhalle umgegraben und zum Kartoffelacker gemacht worden. In den Fächern Erdkund-SoWi und Biologie, betreut von den Fachlehrern Wolfgang Finkmann und Heinz-Nanno Groenhoff, lief im April die Pflanzaktion von Frühkartoffeln in Lerngruppen der Jahrgangsstufen 5, 7 und 9. Im Rahmen der UNESCO-Projekttage vom 9. Bis 11. Juli sollen sie geerntet, verkauft und teilweise auch zubereitet werden. Den Aspekt der Biodiversität vermittelt die Umgrenzung mit einem bewussten Erhalt des „Unkrauts“ am Feldrand – dafür jedoch regelmäßigem Unkrautjäten im Beet – und natürlich einem Verzicht auf chemische Pflanzenschutz oder Düngung.
Alle zwei Jahre veranstaltet das GAG als Mitglied im weltweiten Netzwerk der UNESCO-Projektschulen, Projekttage, in diesem Jahr unter dem Themenschwerpunkt „Agenda 2030 – Ziele für nachhaltige Entwicklung“. Hier stellt die Kartoffelaktion eine lebendige Auseinandersetzung mit verantwortungsvollen Produktions- und Verkaufsmustern dar. Im Unterricht sei es interessant, so Finkmann und Groenhoff, Jugendlichen wieder nahe zu bringen, wie mühsam es ist, eine Wiese zum Anbau von Kartoffeln vorzubereiten (wobei auch Steine und Müll entsorgt werden mussten), umzugraben und zu harken, um später Kartoffeln ernten zu können.
An den Erntetagen Anfang Juli werden sie nun den Ertrag abschätzen lernen und eine Zubereitung zur Verkostung zu organisieren. Auch an den Verkauf einiger Frühkartoffeln ist gedacht. Auch dies sind Erfahrungen, die das Projekt der gesamten Schulgemeinde vermitteln soll. „In unserer Region wissen sehr viele Jugendliche noch, dass Brat-, Pell- oder Salzkartoffeln, „Fritten“ oder Kartoffelchips ihren natürlichen Ursprung auf Kartoffeläckern haben. Das Erlebnis ihres arbeitsintensiven Anbaus und ihrer Ernte hätten sie aber ohne dies Projekt nicht“, sagt Finkmann. An den Projekttagen werden alle nun das Geschmackserlebnis „eigener“ Kartoffeln haben und teilen: Überraschende und freudige Momente, die nur die wenigsten unter uns noch kennen.

(Hö)