MINT im Münsterland – schulübergreifende Zukunftsforschung in den MINT-Fächern

MINT im Münsterland – schulübergreifende Zukunftsforschung in den MINT-Fächern

MiMl – mit dieser lieblichen Abkürzung startet in dieser Woche die groß angelegte Kooperation von vier Gymnasien des Münsterlandes, die als langjährige Mitglieder des bundesweiten Netzwerkes der MINT-EC-Schulen ein besonderes Format aus der Taufe gehoben haben:
Das von den Schulleitungen und den MINT-Koordinator*innen des Graf-Adolf-Gymnasiums in Tecklenburg, des Gymnasiums Augustinianum in Greven, des Gymnasiums Laurentianum in Warendorf und des Hannah-Arendt-Gymnasiums in Lengerich – angegeben in alphabetischer Reihenfolge – neu erarbeitete Programm zur MINT-Exzellenz-Förderung ist ein besonderes Pilotprojekt, das jungen Lernenden der Oberstufe vernetzend, schul- und fächerübergreifend gesellschaftsrelevante Zukunftsforschung mit unmittelbarem Projektbezug nahebringen soll.
Interessierte Schüler*innen forschen mittels realem Auftrag zu zukunftsbestimmenden Themen im MINT-Bereich, um Lösungen für bestehende Probleme zu ermitteln, diese dann zu präsentieren und somit gesellschaftlich durch ihre Problemlösungen zur Zukunftsgestaltung beizutragen.
Die Idee entstand auf der bundesweiten MINT-EC-Schulleitertagung in Dresden – vorpandemisch – im Jahr 2019, als die Schulleitungen Marlis Ermer (Laurentianum, Warendorf), Evelyn Futterknecht (Graf-Adolf-Gymnasium, Tecklenburg) und Ulrich Gerling-Goedert (Hannah-Arendt-Gymnasium, Lengerich) eine MINT-Vernetzungsvision für das Münsterland entwickelten. Nach erzwungener pandemiebedingter Umsetzungspause kann diese Vision, die immer mehr Gestalt annahm, nun endlich – in postpandemischen Zeiten – umgesetzt werden.
Ein schulübergreifendes Auftakttreffen der aktuellen Akteur*innen im Februar 2023 am Graf-Adolf-Gymnasium in Tecklenburg (siehe Foto) bot den Rahmen für viel versprechende konzeptionelle Programmplanungen:
So soll in jedem Jahr ein hochwertiger, fächerübergreifender, einwöchiger MINT-Workshop von jeweils einem der vier Gymnasien für schulübergreifende Interessent*innen der Oberstufe angeboten werden, der den ausgewählten Schüler*innen im Sinne einer gesellschaftsrelevanten Zukunftsforschung in den MINT-Fächern sinnstiftende Selbstwirksamkeitserfahrungen als Forschende vermitteln soll.
Das Ziel einer neigungsbedingten Professionalisierung im Sinne einer Begabten- und Interessiertenförderung haben dabei alle Akteur*innen fest im Blick.
So startet das Programm in dieser Woche am Hannah-Arendt-Gymnasium in Lengerich mit fächerübergreifenden Workshops in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau, Informatik und Datenschutz. Unter der Leitung von Herrn Rainer Henze vom FabLab Lengerich befassen sich die Schüler*innen mit der Installation und Nutzung eines Netzwerkspeichers, der in der Lage ist, Daten zwischen Laptops, PCs, Smartphones und Tablets auszutauschen. In Kooperation mit der Windmöller & Hölscher Academy und Herrn Stefan Brüning bearbeiten die Workshop-Teilnehmer*innen praxisorientierte Aufgaben zu den Themenbereichen Elektrotechnik und Maschinenbau. Eine Unternehmungsführung mit Besichtigung der Ausbildungswerkstatt rundet den viertägigen MINT-Workshop ab.
Im kommenden Jahr folgt ein fächerübergreifender Workshop am Graf-Adolf-Gymnasium in Tecklenburg. Die UNESCO-Schule wird hier schulübergreifend Schüler*innen anbieten, ein Nachhaltigkeitskonzept für die Region zu entwickeln, Stadtraumplanungen mit regenerativen Energien, E-Mobilität und der Förderung der Biodiversität zu verbinden. Angefragte Kooperationspartner*innen wie der Energiepark Saerbeck, die ANTL sowie die Stadt Tecklenburg werden ebenso im Sinne der Einbindung außerschulischer Lernorte und Expert*innen sinnstiftend in das Programm integriert.
In den folgenden Jahren werden das Gymnasium Augustinianum (Greven) und das Gymnasium Laurentianum (Warendorf) weitere schul- und fächerübergreifende, einwöchige MINT-Workshops unter Einbezug außerschulischer Netzwerkpartner*innen mit eigenen Forschungsschwerpunkten zur Begabten- und Interessiertenförderung anbieten.
Ziel ist es, so die Schulleitungen der vier kooperierenden Gymnasien, MINT im Münsterland (MiMl), nach einer Pilotphase für weitere interessierte Schüler*innen anderer MINT-EC-Schulen zu öffnen, sodass hieraus ein Angebot eines bundesweiten MINT-EC-Camps generiert werden kann. Diese Form der bundesweiten Netzwerkarbeit fördert die Professionalisierung von MINT-begeisterten Schüler*innen im Bundesgebiet und stärkt darüber hinaus die Attraktivität der Bildungsregion Münsterland.

(Fu)

Foto: (von rechts nach links): MINT-Koordinator*innen: Stefan Mentzendorff (GAG), Monika Sieger (GA), Philipp Schulte (LAU), Dr. Daniel Bieletzki (HAG) und die Schulleitungen Angelika Elsermann (HAG) und Evelyn Futterknecht (GAG)