Ausstellung „Fluchtgrund Klimawandel“ am GAG

Ausstellung „Fluchtgrund Klimawandel“ am GAG

Das Wetter spitzt sich immer mehr zu, in manchen Ländern gar in einem verheerenden Ausmaß. Die Menschen sehen sich gezwungen, zu flüchten und sich eine neue Heimat zu suchen. Für sie Verständnis und Empathie zu wecken, nach Lösungen zu suchen, das ist die Intention der Ausstellung „Fluchtgrund Klimawandel“, die seit Donnerstag im Graf-Adolf-Gymnasium zu sehen ist. Wer nun zahlreiche Bilder und Infotafeln erwartet, liegt falsch, denn diese Ausstellung ich hochtechnisch und interaktiv und begeistert auch deshalb die Schülerinnen und Schüler.

Eigentlich sieht der Ausstellungsraum aus, als wäre er für den Technikunterricht. IPads stehen auf den Tischen, an einem anderen Platz liegen sechs VR-Brillen für die Nutzung bereit. An einer Wand befinden sich weitere IPads, auf den Filme abgespielt werden. Das ist die erste Station. Dort  erzählen Menschen aus Indien, Äthiopien, Sri Lanka und Argentinien, die mittlerweile in Deutschland leben, aus ihrer Heimat und berichten eindrucksvoll, was sie zur Flucht gezwungen hat.

An der zweiten Station können sich die Besucher eine VR-Brille aufsetzen und in die verschiedenen Kontinente und Länder reisen. Auf einmal stehen sie mitten drin in dem, was Klima und Wetter angerichtet haben, befinden sich an einem zugemüllten Strand oder erfahren etwas über Projekte, mit denen geholfen wird. An einer weiteren Station geht es um Lösungsansätze. Und zum Abschluss können die Schülerinnen und Schüler auf Tafeln Anmerkungen und Kommentare notieren.

Bis zum 2. Februar ist die Wanderausstellung im GAG zu sehen. Alle Schüler des 7. bis zum Abi-Jahrgang werden dazu im Rahmen des Unterrichts Gelegenheit haben. Aber auch andere Schulen der Umgebung sind eingeladen zu kommen. Dazu können sie einen Termin mit der Schulleitung vereinbaren.

Interaktiv    Federführend entwickelt wurde das Projekt vom gemeinnützigen Verein Exil aus Osnabrück, der sich für die Menschenrechte stark macht und verstärkt auf die Bildungsarbeit setzt. Hauptgeldgeber war die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Fünf Jahre Vorlaufzeit habe es gebraucht, bis die Ausstellung fertig war, schildert Feline Engling Cardoso von Exil. Das ist zwar eine lange Zeit, doch dafür ist eine interaktive Ausstellung entstanden, die in ihrer Art ungewöhnlich, sehr informativ ist und vor allem junge Leute in ihren Bann zieht.

Aber nicht nur die: Schulleiterin Evelyn Futterknecht ist ebenso begeistert und freut sich, dass das GAG eine der ersten Schulen ist, an der man die Ausstellung sehen kann. Die Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren, wie es den Menschen in anderen Ländern gehe, das sei gerade in dieser Zeit wichtig, in der es Debatten über die häufig fälschlicherweise so genannte Flüchtlingspolitik gebe und Remigration das Unwort des Jahres sei. Die Augen aufmachen und sich einsetzen für die Demokratie und für Menschen, denen es nicht so gut gehe, dazu fordert sie auf. Der Fluchtgrund Klimawandel sei ein sehr ernstes Thema. Gerade als UNESCO-Schule sei es wichtig, Empathie zu wecken und zu informieren.

Schüler*innen als Botschafter*innen Feline Engling Cardoso freut sich, dass das GAG die Ausstellung zeigt. „Unser Projekt ist auf offene Türen der Bildungseinrichtungen angewiesen“, erläutert sie. Gut ein Jahr lang werde man mit dem Projekt in Deutschland unterwegs sein. „Es ist eine unheimlich technisch ausgerichtete Ausstellung.“ Innovation und neueste Medien seien dabei das A und O. Und da kommen die Schülerinnen und Schüler ins Spiel. Es werden bewusst Freiwillige gesucht, die nicht nur beim Aufbau und der Koordination helfen, sondern auch als Botschafter fungieren und durch die Ausstellung führen. Am GAG war das kein Problem. 21 Jugendliche übernehmen das gemeinsam und nach einer Einweisung auch äußerst kompetent. Dass ihnen das Thema der Ausstellung am Herzen liegt, ist zu spüren.

Der Besuch der Ausstellung bleibt nicht nur Schülern vorbehalten. Am Freitag, 2. Februar, steht sie allen Interessierten offen. Von 9 bis 16 Uhr können sie sich dort umsehen.

von Ruth Jacobus (Übernahme mit freundlicher Genehmigung der WN)