Abiturentlassfeier 2024

Abiturentlassfeier 2024

„Wasabi – der schärfste Abgang aller Zeiten“ lautete das Motto der Abiturientia 2024 des Graf-Adolf-Gymnasiums (GAG). 73 junge Menschen verabschiedete die Unesco-Schule am Samstag mit der Zeugnisübergabe auf der Freilichtbühne der Festspielstadt. Dabei griffen die Redner immer wieder das Leitmotiv auf, das sich der Jahrgang selbst ausgesucht hatte.
„Was, Abi?“ war eine alternative Lesart des Namens des japanischen Meerrettichs durch Schulleiterin Evelyn Futterknecht. Damit spielte sie darauf an, dass die acht Jahre am Gymnasium schnell vergangen seien. „Diese Wildpflänzchen habe ich von Klasse 5 bis heute als Schulleiterin begleitet“, freute sich Futterknecht.
Ebenso wie der Wasabi als scharfes Gewürz am Rande von Fließgewässern heimisch sei, wünschte Evelyn Futterknecht auch den Schulabgängern, dass sie „keine Angst vor Veränderungen haben“. Nicht nur die Pandemie hätten sie „krisenfest“ durchgestanden, hätten doch Homeschooling und Videokonferenzen als Beschulungsformate „besondere Hürden“ dargestellt.
Den „Mut zur Freiheit“ habe die Oberstudiendirektorin in der Stufe immer gespürt. Dies nahm Futterknecht „in Form des vielfältigen Engagements“ wahr, dass die Abiturienten nun zu „unverzichtbaren Zukunftsstiftenden“ mache. Sie dankte Eltern, Lehrkräften, den Teams vom Schulsekretariat, von der Hausmeisterei oder der Mensa für die Unterstützung der Jugendlichen und wünschte den Absolventen ein Gespür dafür, wann sie „mit dem Strom schwimmen“ und wann sie „eigene Wege gehen“ sollten.
Die Zeugnisausgabe war für Bürgermeister Stefan Streit „ein großartiger Tag“. Das Stadtoberhaupt nannte das GAG und die Freilichtspiele „feste Säulen in der Festspielstadt“, die im letzten beziehungsweise diesem Jahr jeweils ihr 100-jähriges Bestehen feiern dürften. Das Graf-Adolf-Gymnasium sei für ihn „eine Schule der Zukunft“ und so hoffe er, dass die Abiturienten einmal ihren Weg in die Region zurückfinden werden.
Den Reigen an Worten umrahmte das Quartett „Die Lehrerband“ musikalisch. René Gizinski, Christian Pieper, Christian Riesenbeck und Simon Zafirakis intonierten gekonnt Green Days „Good Riddance (Time of Your Life)“, den Song „If I Can Dream“ von Elvis Presley und W. Earl Brown sowie das Lied „Komet“ von Udo Lindenberg und Apache 207.
Die Grußworte der Schulpflegschaftsvorsitzenden erreichten die Abiturienten in Versform. André Slaar, Dagmar Kerssen, Deborah-Ann Schöpker und Dr. Martin Knüppel gratulierten zum Schulende und wünschten ihnen „Stärke fürs weitere Leben“ und die Gabe, „Freiheit spüren und Chancen genießen“ zu können.
Professor Dr. Stephan Ziegeler bildete mit Kirsten Lenzing die Elternvertretung der Abiturientia. Ziegeler hob hervor, dass die Schulabgänger „immer mehr Mut brauchen, um Entscheidungen alleine zu treffen“. „Nur chillen kann killen“, sagte der Vater schmunzelnd und wünschte, dass die jungen Menschen „immer die richtige Mischung zwischen Chillen und Arbeiten finden“ mögen.
Tünde Biró und Joshua Mehliß traten für die Schülervertretung vor das Mikrofon. Dem Abimotto folgend sahen sie das GAG „als eine Art Restaurant“. Die Lehrer „als Oberkellner servierten das Menü“ und machten die Abiturientia „zu anerkannten Stammgästen“, denen das „Abi als finales Abschlussmenü“ mundete. Sie ermunterten die Abgänger aus ihrer Schulzeit „Momente mitzunehmen, die dem Leben Würze verleihen“.
Für die Abiturientia sprachen in einer beschwingten Dialogform Malina Mahnig und Malina Ziegeler auf der Freilichtbühne zum Publikum. Sie ließen die Schulzeit Revue passieren mit Einschulung, Klassenfahrten und gemeinsamen Erlebnissen und äußerten ihre „Vorfreude auf künftige Klassentreffen“ sowie den Wunsch, dass die geschlossenen Schulfreundschaften fortbestehen mögen.
Dr. Kristina Musli und Christian Pieper hatten als Lehrer die Jahrgangsleitung der Q2 inne und informierten humorvoll lebensmittelchemisch, dass das Gewürz Wasabi Rezeptoren besetze, „die für die Empfindung von Wärme und Schmerz zuständig sind“. Doch seien bei ihnen als Jahrgangsstufenleitungen körperliche Schmerzreaktionen zumeist ausgeblieben, wenn es nicht um das teils langwierige „Einsammeln des Kopiergeldes ging“, meinte das Duo augenzwinkernd.
Mit Evelyn Futterknecht ehrten sie Mitglieder der Abiturientia 2024 für besondere Leistungen in Form von besonderen Erfolgen und für besonderes Engagement. Zur Bühne baten sie unter anderem Sophia Müller-Bromley, die die Abiturdurchschnittsnote 1,0 erzielen konnte, sowie Sarah Beuning und Malina Ziegeler mit dem Durchschnittsergebnis von 1,1 oder Malina Mahnig mit 1,2.
Nach dem Dank an den durch den Vorsitzenden Frank W. Stroot vertretenen GAG-Förderverein, der die Schule stets tatkräftig unterstützt, verlas der neue stellvertretende Schulleiter Heinz-Nanno Groenhoff die Namen der Schulabgänger, denen Evelyn Futterknecht ihre Zeugnisse aushändigte, ehe sich alle zum Abiturfoto mit Burgpanorama aufstellten.
Vorausgegangen war der offiziellen Verabschiedung übrigens der Abiturgottesdienst unter dem Gedanken „Unser Rucksack für weitere Wege“. Vikarin Luise Klein von der evangelischen Kirchengemeinde und Pastoralreferentin Carolin Wessels von der katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen warfen mit einem Gottesdienstteam und mit Ulrike Lausberg am Keyboard einen Blick darauf, welche symbolischen Gegenstände die jungen Menschen auf ihrem weiteren Lebensweg als Gepäck in ihrem Rucksack mit sich nehmen sollten: „Bei allem, was Ihr tut, lasst Euch von der Liebe leiten“ war somit nicht nur die Kernaussage der Lesung aus dem Korintherbrief.
(Ig)