Elfjährige mit Expertenvorträgen am GAG

Kurz vor den Sommerferien wurde es für acht Kinder sechster Klassen am Graf-Adolf-Gymnasium schulisch gesehen noch einmal wirklich spannend. Am Montagabend (20. Juni 2022, 19.00 – 20.45 Uhr) konnten sie einem Publikum von 35 interessierten Eltern, Geschwistern und Großeltern, ihrer Projektleiterin Christine Dormann sowie Schulleiterin Evelyn Futterknecht, ihre Expertenvorträge präsentieren.
Wer hat nicht in irgendeiner Kindheitsphase selbst einmal davon geträumt, ein kleines wissenschaftliches Experiment – was immer es auch sei – durchzuführen und die Ergebnisse einem interessierten Publikum aus Erwachsenen und Jugendlichen vorzustellen? Dabei sowohl thematisch auch in der Präsentationsform die freie Wahl zu haben, macht diesen Traum noch um einiges realisierbarer.
Dies war ein anspruchsvolles Vorhaben, das in einen Zeitraum von sechs Vorbereitungswochen mit viel Arbeit und System verfolgt werden musste – und zwar parallel zur Arbeit in allen Schulfächern. Immerhin acht von 69 Schüler*innen stellten sich dieser Herausforderung und stellten interessante und anspruchsvolle Forschungsfragen in individueller Weise vor.
Evelyn Futterknecht begrüßte alle und wies darauf hin, wie toll es sei, wenn Kinder forschten und ihre Erkenntnisse weitervermittelten. Der Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen und zu erforschen, erfordere außerdem auch Mut, eigene Erkenntnisse zur Diskussion zu stellen. Zum Konzept der Expertenvorträge gehört im Anschluss an jede Präsentation eine Frage- und Diskussionsrunde, an der sowohl die anderen jungen Forscher*innen als auch die Gäste in einem 10-minütigen Feedback teilnehmen.
Während der sechs Wochen Vorbereitungszeit wurden die Forschungsprojekte von Deutsch- und Erdkundelehrerin Christine Dormann begleitet, die am GAG den Bereich Organisatorin Individualisiertes Lernen betreut: „Allerdings“, so betont sie, „haben alle nach einem Vorbereitungsbriefing ganz eigenständig ihre Vorträge, Lernplakate oder PowerPoint-Präsentationen erstellt“.
Für das Publikum wurde der Abend zu einem sehr lehrreichen Erlebnis, das die diversen Interessen der Kinder und die von ihnen bevorzugten Präsentationsweisen sehr lebendig abbildete.

Die kleine Studienreise führte durch Themenbereiche, wie zum Beispiel die Untersuchung von Sofie Frank zur weltweiten Wichtigkeit von Bienen. Gleich zwei Kinder, Paul Seidel und Leopold Colditz, warteten mit unterschiedlich gewichteten Vorträgen zu Spezialeinheiten der Polizei auf. Tim Zastrau bewies anhand von Daten, Zahlen und Fakten, warum Bhutan derzeit das weltweit glücklichste Land ist. Die erste Mondlandung und deren Planung, technischen Aspekte und Bedeutung für die Raumfahrt stand bei Emma Besirov im Fokus. Vivian Hammer und Mona Brockfeld stellten sehr bedeutsame Ergebnisse zum Thema „Alles rund um Bücher“ vor, und Aysa Dogan ließ das Publikum in historisch und technisch bedeutsame Aspekte der Pyramiden von Gizeh eintauchen.

Die Kinder trugen frei und souverän vor, mit Stichpunkten oder ganz ohne. Trotz großer vorheriger Nervosität waren alle hinterher sehr stolz und erleichtert, vor diesem Publikum präsentiert zu haben, das ihnen ein sehr positives Feedback vermittelte. Alle haben in schöner Stimmung und in unterhaltsamer Weise viel gelernt, was insbesondere auch daran deutlich wurde, dass die Angehörigen die Testfragen, die die Kinder im Anschluss an ihre Vorträge vorbereitet hatten, zumeist richtig beantworten konnten.

(Hö/Dm)