Bonjour à Tecklembourg

Bonjour à Tecklembourg

Seit 43 Jahren besteht nun schon die Schulpartnerschaft des Graf-Adolf-Gymnasiums mit der École Saint Exupéry im französischen Chalonnes-sur-Loire, und wieder verbringen in diesem Frühjahr 33 französische Schülerinnen und Schüler mit ihren deutschen „corres“ zehn Tage gemeinsam. Sie teilen Erfahrungen in Alltag, Schulleben und Freizeit (vom 24. März bis zum 3. April). Das Austauschprogramm beider Schulen ist an den Französisch- bzw. Deutschunterricht der Mittelstufenklassen gebunden und wird durch ein eingespieltes deutsch-französisches Lehrkräfteteam koordiniert. In diesem Schuljahr ist es auf Tecklenburger Seite Anja Weitkamp, assistiert von Monika Selle.
Chalonnes-sur-Loire ist zugleich seit 42 Jahren Partnerstadt Tecklenburgs, inspiriert durch eine Verbindung beider Schulleiter im Jahr 1976. Auch in den Kollegien bestehen lange Freundschaften, und so ist auch der assistierend begleitende ehemalige Chalonner Deutschlehrer Georges Martignier dabei. Traditionell fühlt er sich daheim bei dem ehemaligen GAG-Lehrerehepaar Friedhelm und Hildegard Krechting. Die im letzten Sommer pensionierte Französischlehrerin Margarete Schäfer beherbergt den französischen Techniklehrer Michel Leclerc. Im Rahmen der Integration aller in die Privatsphäre sind Anne-Sophie Renoust bei Anja Weitkamp und Bernadette Dilé-Abelard bei Lisa Volkamer zu Hause.
Bereits am zweiten Tag traf die Gruppe, begleitet von Schulleiterin Evelyn Futterknecht, Bürgermeister Stefan Streit im Kulturhaus – auf Grund der Städtepartnerschaft ein für beide Seiten traditioneller Programmpunkt. Für die Jugendlichen ist das gemeinsame Erleben deutschen Schul- und Privatlebens und regionaler Exkursionen besonders interessant. Die Chalonner lernen Aspekte des deutschen Schulsystems kennen und speziell die Regeln und Traditionen am GAG. Da sich alle schon im Herbst in Chalonnes kennengelernt haben, entdecken sie beim Gegenbesuch Unterschiede und Parallelen im Leben ihrer Gastfamilien und können ihre Deutsch- bzw. Französischkenntnisse ausprobieren und verfestigen.
Im Fokus der Exkursionen stand der Umweltaspekt mit einer Fahrt ins Ruhrgebiet und Besichtigungen des Bergbaumuseums Bochum und des LWL-Industriemuseums Zeche Zollern in Dortmund. Auf einer Wanderung brachte die ANTL (Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land e. V.) den französischen Gästen die Besonderheiten des Natur- und Geoparks TerraVita nahe. Osnabrück, ein früherer Lebensmittelpunkt Georges Martigniers, sowie Münster wurden erkundet, und private Ausflüge mit den Gastfamilien erweiterten die Eindrücke. Individuell organisierte „Fêtes“ und ein Kegelvormittag rundeten das Programm ab.
Insgesamt hebt das Austauschteam die für die Jugendlichen prägende individuelle Beziehung der „corres“ und die Bedeutung des sprachlichen und interkulturellen Miteinanders hervor. Die Alltagskommunikation unterstütze das Selbstbewusstsein und stifte so immer wieder deutsch-französische Freundschaften. Das diesjährige Motto „Protéger la nature et l’environnement au quotidien“ unterstreicht das gemeinsame Bestreben, Natur und Umwelt im Alltag zu schützen.

(Hö)