Bei der Polizei wird es eng

Bei der Polizei wird es eng

Die Zeiten, in denen Firmen unter zahlreichen Bewerbungen ihre Mitarbeiter oder Auszubildenden aussuchen konnten, sind längst vorbei. Heute werben sie vor allem um die jungen Leute, die noch zur Schule gehen. Sie präsentieren sich als Unternehmen mit interessanten Berufen und Aufstiegschancen. Und die jungen Leute informieren sich gründlich.
Reichlich Gelegenheit dazu hatten sie am Donnerstagvormittag im Kulturhaus. Dort veranstaltete das Graf-Adolf-Gymnasium bereits zum zehnten Mal eine Berufemesse. 24 Aussteller waren gekommen, so viele wie noch nie. Das beeindruckte auch Bürgermeister Stefan Streit und Susanne Tobergte, bei der Stadt für die Wirtschaftsförderung zuständig. Was beiden gefällt und wichtig ist: die enge Verzahnung zwischen Wirtschaft und Schule. „Die Berufemesse hat mir die Entscheidung erleichtert“, sagt Lea Siepmann .
Die Schüler seien zuvor im Unterricht auf die Messe vorbereitet worden, erläuterte Schulleiterin Evelyn Futterknecht. Unter anderem ging es darum, einen Fragenkatalog zu erstellen. Und Fragen hatten die jungen Leute reichlich, wie an den verschiedenen Info-Ständen zu hören war.
Sie erkläre erst einmal, dass man von morgens bis abends von Dingen begleitet werde, die mit BASF-Produkten hergestellt werden, sagte Lea Siepmann . Das fange mit dem Duschgel an und höre mit dem Lack des Autos auf. Die junge Frau hat besonders viel Freude daran, für ihr Unternehmen auf der Berufemesse zu stehen. Sie kommt aus Velpe und hat 2017 am Graf-Adolf-Gymnasium ihr Abitur gemacht.
Polizeistand wird umlagert: Dass sie sich für ein duales Studium im kaufmännischen Bereich entschieden hat, hängt auch mit den Berufemessen des GAG zusammen. Die habe ihr die Entscheidung erleichtert, versichert sie. Lea Siepmann ist im Marketing bei BASF in Münster tätig. Im Sommer schreibt sie ihre Bachelor-Arbeit. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Nele Gertdenken aus Reken informierte sie auf der Messe über die verschiedenen Berufsfelder des Unternehmens.
Dessen Stand war ebenso Ziel zahlreicher Schüler wie viele andere. Auffällig: Besonders bei der Polizei drängten sich die jungen Leute, fragten gezielt nach und hörten aufmerksam zu. Weiterer Anlaufpunkt: Teck Digital, das Jungunternehmen des GAG, das erfolgreich tätig ist und eventuell bald die Stadt als Auftraggeber gewinnen kann.

von Ruth Jacobus

Bild: Lea Siepmann (links) hat 2017 Abi am GAG gemacht und vertrat die Firma BASF, gemeinsam mit ihrer Kollegin Nele Gertdenken

Übernahme mit freundlicher Genehmigung der WN