Acht Wochen Australien

Acht Wochen Australien

Vor ungefähr anderthalb Jahren wurde ich auf das Austauschprogramm der Bezirksregierung Düsseldorf aufmerksam.

Als ich feststellte, dass ein englischsprachiger Austausch nur nach Australien, genauer gesagt Brisbane, möglich ist, zögerte ich zunächst wegen der doch nicht ganz zu unterschätzenden Entfernung, entschied mich dann jedoch, es trotzdem zu wagen. Das Bewerbungsschreiben war ziemlich aufwendig und die Chance angenommen zu werden gering, da sich nur wenige Schulen an dem Austauschprogramm beteiligen. So war im April mit eher unerwartetem Erhalten der Zusage die Freude noch größer!

Aber auch wenn es mir erst wie eine Ewigkeit bis zum Abflug vorkam, verging die Zeit im Nachhinein doch recht schnell. Bei einem Vorbereitungstreffen für den Austausch in Düsseldorf lernte ich unter anderem die anderen drei Jugendlichen kennen, die mit mir geflogen sind. Wir verstanden uns alle von Anfang an ganz gut. Die beiden Mädchen gingen in Australien auf die gleiche Schule wie ich, der Junge besuchte die Partnerschule.

Als der große Tag des Abflugs dann endlich kam, der Koffer zu und ich mit meinen Eltern auf dem Weg zum Flughafen war, ging die Nervosität erst richtig los. Am Abflugterminal war ich dann natürlich richtig aufgeregt, besonders als unser Begleiter uns die Flugtickets und noch ein paar Informationen gab. Sobald ich jedoch zwei Stunden später am Fenster des Airbus auf dem Weg nach Dubai saß, war die ganze Anspannung mit einem Mal weg und ich freute mich mit den anderen auf den Flug und darauf, dass es endlich losging.

Die Freude über den Flug hielt aber gerade mal bis Dubai an… .

Denn Stunden später, auf unserem dreizehnstündigen Flug von Dubai nach Brisbane, konnte keiner mehr trotz mehrfachen Aufstehens, unzähligen Schlafversuchen und den Meidungen der Blicke in den Spiegel die Ankunft um sechs Uhr morgens in Brisbane abwarten.

22 bis 23 Stunden im Flugzeug sind trotz großer Filmauswahl echt nicht einfach…

Endlich angekommen zogen wir uns im Flughafen von Brisbane erst einmal um, damit wir uns endlich wieder besser fühlten.

Der Flug war jedoch sofort vergessen, als wir uns mit der ebenfalls am Austausch beteiligten Schweizer Gruppe trafen und wir zusammen eine Bootstour über den durch die Stadt fließenden Brisbane River machten. Nach der Tour und 40 vor Staunen drauflos geschossenen Bildern frühstückten wir zusammen im Park, suchten unser Gepäck zusammen und wurden schließlich gegen Mittag von unseren Gastfamilien abgeholt.

Meine Gastfamilie bestand aus meiner Austauschpartnerin Ruby (sie kommt am 2. Dezember auf Gegenbesuch zu mir nach Deutschland), ihrer Schwester, deren Mutter und dem, wie ich direkt nach meiner Ankunft bei ihnen zu Hause feststellte, immer ziemlich aufgedrehten, aber süßen Hund Maisy.

Ruby und ihre Mutter holten mich vom Park mit dem Auto ab und die Fahrt nach Hause (Ruby saß am Steuer, da in Australien das Fahren mit Begleitung ab 16 Jahren schon erlaubt ist) wurde sofort mit der ersten Städtetour verbunden. Ich konnte anfangs vor Begeisterung nur sprachlos aus dem Fenster schauen, was die anderen beiden zum Dauergrinsen brachte.:)

Wir unternahmen die ersten beiden Tage zunächst sehr viel, damit ich meinen Jetlag einigermaßen überwinden konnte. So machten wir an dem ersten Tag nach meiner Ankunft erstmal das, was man einfach machen muss, wenn man in Australien ist: Koalas und Kängurus streicheln.:)

In der Schule fühlte ich mich von Anfang an ebenfalls sehr wohl. Das St. Rita´s College ist eine große und auch sehr schöne Mädchenschule.

Ich verstand mich sowohl mit meiner Gastfamilie, als auch mit deren Freundinnen, Bekannten und Nachbarn direkt sehr gut und große Kommunikationsschwierigkeiten hatten wir zum Glück nie, auch nicht, als ich zwischendurch einmal kurz krank wurde.

An den Wochenenden unternahmen wir immer vieles gemeinsam:

Zum Beispiel besuchten wir den Ekka, das bekannteste Kirmesfest Australiens, gingen auf ein Konzert, machten abends Barbecue mit Blick auf die Skyline, fuhren an die Küste, gingen surfen, unternahmen eine Waltour und flogen zu Bekannten nach Sydney.

Australien wird für mich eine unvergessliche Zeit bleiben, da der Austausch wirklich nicht besser hätte verlaufen können! Von den zwei Monaten habe ich unglaublich viel mitnehmen dürfen, seien es neue Erfahrungen, unvergessliche Momente oder die dazu gekommenen neun Kilo Gepäck in meinem Koffer.

Dass ich in ein paar Jahren aber wieder nach Australien fliegen werde, habe ich mir sehr schnell als Ziel gesetzt! 🙂

Julia Barkmeyer aus der Jahrgangsstufe EF verbrachte zu Beginn des Schuljahres 2018/19 zwei Monate in Australien. Im Dezember erwartet sie den Gegenbesuch ihrer Austauschpartnerin Ruby.