UN-Simulationsspiel im südholländischen Leiden

UN-Simulationsspiel im südholländischen Leiden

Als Schülerin internationale Freundschaften knüpfen und erste Schritte in die Weltpolitik unternehmen – wie soll das möglich sein? Fünf Schülerinnen der zehnten und elftenJahrgangsstufe des Graf-Adolf-Gymnasiums haben genau diese Erfahrungen machen können. Damit verfolgt das Gymnasium auch Ziele, die im Netzwerk der UNESCO-Schulen für nachhaltige Entwicklung Lernenden hochwertige Bildung im Rahmen von internationalen englischsprachigen Begegnungen, Wissen zu Friedenskonzepten und globaler Gerechtigkeit sowie den Aufbau starker internationaler Institutionen vermitteln.
Vom 10. bis zum 14. November fuhren sie in Begleitung ihrer Lehrerinnen Irena Schomaker und Jenny Miegel in die historische Stadt Leiden in den Niederlanden. Dort nahmen sie mit circa 450 anderen Schüler*innen aus ganz Europa an der 20. Ausgabe der LEMUN teil. Die Abkürzung steht dabei für Leiden Model United Nations, einer Simulation von Sitzungen der Vereinten Nationen. Die Tecklenburger Schülerinnen vertraten in verschiedenen Komitees die Staaten Schweden und Osttimor und diskutierten aus deren Position heraus über Themenkomplexe wie Pandemiebekämpfung, den Krieg in der Ukraine, Kryptowährungen oder die Konflikte im Südchinesischem Meer.
In der Arbeit in den Komitees wurde – wie in der Realität – um jeden einzelnen Satz und jede einzelne Formulierung verhandelt. Die in den für MUN-Komitees (Model United Nations) verabschiedeten Resolutionen geraten übrigens nicht in Vergessenheit, sondern werden nach jeder von Jugendlichen simulierten Konferenz an ein eigenes Büro der Vereinten Nationen nach New York geschickt.
Auf der Konferenz hatten die Schülerinnen die Gelegenheit, Kontakte zu Schüler*innen aus vielen europäischen Ländern – von Portugal bis Ungarn und von Schottland bis Griechenland – zu knüpfen. Auch Einblicke in das Leben in den Niederlanden kamen nicht zu kurz. Dafür sorgten die Unterbringung in freundlichen Gastfamilien, die Schulwege mit dem Fahrrad, die LEMUN-Party und investigative Recherchen zu regionalen Süßwaren.
Abgerundet wurde die erfahrungs- und arbeitsreiche Fahrt mit einem Besuch des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in Den Haag. Hier konnte die Gruppe einer Zeugenaussage zu einem Verfahren über Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Zentralafrikanischen Republik beiwohnen.
In unserer konfliktreichen Zeit kommen der Diplomatie und dem Verständnis für andere Kulturen und Staaten eine besondere Rolle zu. Bei Model United Nations können diese hautnah von Schüler*innen erfahren werden. Deshalb freuen sie sich auch schon auf die nächste MUN-Konferenz im Frühjahr – und sind gespannt, in welchem Land.
(Mg/Hö)