Joshua Mehliß und Luisa Buchsbaum berichten aus dem Elsass

Joshua Mehliß und Luisa Buchsbaum berichten aus dem Elsass

Als wir am Montag, dem 28.11. um 7 Uhr mit dem Zug nach Niederbronn-les-Bains aufbrachen, war es noch stockdunkel und nach einer langen aber relativ angenehmen Reise mit Stopps in Düsseldorf, Offenburg und Straßburg war auch bei unserer Ankunft gegen 18 Uhr an der internationalen Begegnungsstätte Albert Schweitzer die Sonne bereits untergegangen. Nach einer kurzen, von beiden Seiten noch ein bisschen zurückhaltenden Begrüßung und nach dem Abendessen richteten wir am Ende des Tages nur noch unsere französisch-deutsch gemischten Zimmer ein und machten ein paar kurze Kennenlernspiele. Schon im Verlauf des ersten gemeinsamen Abends hatte sich viel des anfänglichen Zögerns aufgelöst und auch auf den Zimmern entstand, ein wenig zum Leidwesen der Lehrkräfte, oftmals ein sehr angeregter verbaler Austausch, dem nur durch die Müdigkeit der Anreise ein Ende bereitet wurde.
Nach unserem ersten Frühstück in Frankreich, bei dem eine Auswahl an Wurst und Käse bei den französischen Schüler*innen für reichlich Verwunderung sorgten, besichtigten wir am Dienstagvormittags die an der Jugendherberge anliegende Kriegsgräberstätte auf der fast 16.000 Opfer des zweiten Weltkriegs begraben sind, was uns allen ziemlich nahe ging und zum Nachdenken anregte. Nachmittags stand eine Stadtrallye in Kleingruppen durch Niederbronn-les-Bains auf dem Programm, bei der nicht nur in den gemischten Kleingruppen viel Spaß herrschte, sondern wir auch über unseren Aufenthaltsort und seine deutsch-französische Geschichte viel Überraschendes lernen konnten.
Am nächsten Tag machten wir uns früh mit der gesamten Gruppe im Bus auf nach Karlsruhe, wo wir wieder in deutsch-französischen Kleingruppen eine Rallye absolvierten und den Weihnachtsmarkt besuchten. Neben vielen kulturellen Entdeckungen wie „Bockwurst im Brötchen“ waren auch kurze Interviews der Französinnen und Franzosen mit den deutschen Weihnachtsmarktbesuchern geplant. Zusammen besuchten wir dort danach noch die Stiftung „Centre Culturel Franco-Allemand“, wo mit mehreren Spielen das Teambuilding und vor allem der Spaß bei Aktionen in der gesamten Gruppe gefördert wurde und beispielsweise bei Wortspielen die Aussprache jeweils verschiedener schwer auszusprechender Wörter (wie zum Beispiel „Eichhörnchen“ und „écureuil“) für ein lustiges Chaos sorgten. Am Ende des Tages organisierten wir Schülerinnen und Schüler zusammen dann noch einen bunten Abend mit speziellen, aber sehr leckeren französischen Spezialitäten zum Knabbern und einigen von uns mitgebrachten Gemeinschafts- und Brettspielen.
Der Donnerstag war dann der sogenannte „Workshoptag“, an dem uns allen vier Projekte zur Auswahl standen, an denen wir dann den Tag über in binationalen Teams arbeiteten. Am Abend stellten dann die Gruppen „Theater“, „Hip-Hop“, „Film“ und „Stop-Motion“ ihre sehr gelungenen Ergebnisse vor und alle, die interessiert waren, konnten im Anschluss noch das deutsche Fußball-WM-Spiel schauen, was sich aus deutscher Sicht für viele jedoch als Enttäuschung erweisen sollte.
An unserem zu der Zeit leider schon letzten Tag, dem Freitag, sind wir dann gemeinsam nach Straßburg gefahren, wo wir eine weitere und letzte Stadtrallye machten und auch dort zusammen den Weihnachtsmarkt und das Stadtzentrum erkunden konnten. Um etwa 13 Uhr mussten wir uns dann von den französischen Schülerinnen und Schülern verabschieden, die mit dem Bus in Richtung Chalonnes-sur-Loire aufbrachen und wir mit dem Zug den Heimweg antraten. Um circa 21:30 kehrten wir dann erschöpft nach einer anstrengenden Reise in den Lengericher Bahnhof zurück.
Am Ende der für viele unvergesslichen Drittortbegegnung hielten wir jedoch auf der Zugfahrt fest, dass wir zusammen mit den französischen Schülerinnen und Schülern in den wenigen Tagen als Gruppe sehr eng zusammengewachsen sind und wir uns sehr freuen, sie irgendwann einmal wiederzusehen.
Joshua Mehliß und Luisa Buchsbaum

Résumé der französischen Schüler:innen