Erfolg ohne Noten

Erfolg ohne Noten

Klara-Sophie Gustenberg, diesjährige Abiturientin des Graf-Adolf- Gymnasiums in Tecklenburg, erhielt in diesem Frühjahr mit dem  Young Women in Public Affairs Award, den ersten Preis des Zonta Club Münster, einer Organisation zur Förderung und Anerkennung von Leistungen junger Frauen im öffentlichen Leben. Der Club, dessen Name aus der Sprache der  Sioux kommt und „Inspiration“ bedeutet,  ist weltweit vernetzt mit Frauen in Führungspositionen.

Angelika Plassmann, Gründungsmitglied des Zonta-Club Münster und seit 2005 mitverantwortlich bei der Preisverleihung an junge Frauen, die sich inner- und außerschulisch für besondere Projekte engagieren, überreichte am Montag dieser Woche (19.6.2017) ein greifbares Symbol dafür, dass sich Klara-Sophie an ihrer Schule in besonderer Weise in besonderer Weise engagiert hat. Im Rahmen ihres einjährigen Bundesfreiwilligendienstes wird sie sich nun in einer heilpädagogischen Kindertagesstätte engagieren. Was danach kommt, lässt sie noch offen, bis darauf, dass es ein Studium sein wird. Im Verleihungsgespräch wurde deutlich, dass sie ein wahres Energiebündel mit sehr viel positiver Ausstrahlung ist. An ihre schulischen und außerschulischen Aktivitäten ist sie stets sehr strukturiert und mit Sinn für das Gemeinwohl herangegangen.

Schulleiterin Evelyn Futterknecht und Mentorin Kerstin Plikat-Schlingmann, die Klara-Sophie im Pädagogik-Leistungskurs unterrichtete, berichteten von zahlreichen Situationen und Projekten, in denen sie ihr Engagement und ihre immer konstruktive und freundliche Leistungsbereitschaft erlebt haben. Als aktives Mitglied der SV und Schülersprecherin setzte sie sich intensiv für die Umgestaltung des Schulhofs ein, der im Schuljahr 2015/16 fertiggestellt wurde: „Auch wenn ich selber nicht mehr so viel davon habe, fand ich es doch wichtig, mich dafür einzusetzen, dass hier dieses moderne Schulhofkonzept mit dem großen bunten Klettergerüst entstanden ist“. Als Mitglied zahlreicher Schulgremien diskutierte sie gemeinsam mit Lehrer/innen und Eltern über zahlreiche Entwicklungs- und Veränderungsprozesse am GAG. „Interessant war, zu erleben, dass ich da wirklich als gleichwertiges Mitglied ernst genommen wurde und es auch bei strittigen Fragen keine Nachteile für mich gab!“ Vertrauensperson war sie auch in ihrem Jahrgang am GAG, wo sie sich häufig für die Belange anderer gegenüber der Schule oder bei anderen Problemen einsetzte. Völlig ohne jede Arroganz sagt sie, dass es sie freut, oft ein hohes Maß an Vertrauen anderer zu haben. Ihre bisherigen Erfahrungen in der  heilpädagogischen Kindertagesstätte haben ihr gezeigt, wie wichtig und wirkungsvoll die Arbeit sozialpädagogischer Institutionen ist und wie erfüllend das Zusammensein und die Förderung von Kindern.

Aktive Auseinandersetzung gehört für Klara-Sophie bereits seit ihrer Geburt zur Normalität; gerade auch, weil sie selber die Zweitjüngste von sieben Geschwistern ist. „Unsere sehr lebendige mittlerweile 25 Mitglieder umfassende Großfamilie gibt allen viel Gelegenheit zur Auseinandersetzung aber auch Stabilität, Erfahrung und Entspanntheit im Umgang mit Menschen!“ so ihre Mutter beim Verleihungsgespräch am GAG. Für Klara-Sophie ist der fließende Rollenwandel in ihrer Familie Ausgangsbasis für ihr Engagement über den Tellerrand ihrer eigenen Interessen hinaus.

Die Frage danach, was sich für sie durch die Auszeichnung des Zonta-Clubs geändert hat, beantwortet sie mit dem Statement: „Dass der Preis so viel Anerkennung  für  etwas gibt, wofür man keine Noten bekommt!“  Diese Haltung, so Angelika Plassmann, sei genau das, was das Zonta-Netzwerk aktiv fördere: „Wir erkennen darin eine Voraussetzung für erfolgreiche Berufskarrieren und Lebensführung von Frauen“. Frühes gesellschaftliches Engagement, das auch an der Schule unterstützt und anerkannt wird, ist eine Botschaft an die Gesellschaft und die jungen Frauen, die diese Auszeichnung erhalten, dass sie auf ihrem Lebensweg erfolgreich sein können durch soziales Engagement.

(Hö)