Elfter GAG-Besuch am 14. Lyzeum in Breslau

Elfter GAG-Besuch am 14. Lyzeum in Breslau

Im Rahmen der Schulpartnerschaft des Graf-Adolf-Gymnasiums mit dem Liceum Nr. 14 in Breslau/Wroclaw verbrachten jetzt wieder 17 Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 11 (Q1) eine Woche in der Oderstadt. Sie trafen ihre Partnergruppe wieder, die im Mai zu Gast in Tecklenburg waren. Begleitet wurden sie von dem erfahrenen Polenaustausch-Team Christian Stroff  und Andrea Bergmeyer und assistiert durch Referendarin Cherin Tarhouni. Die Breslauer Deutschlehrerinnen Katarzyna Duńska-Urban und Monika Piechowicz hielten ein interessantes Programm bereit, das Ziele in Breslau und Exkursionen an geschichtsträchtige Orte einschloss. Aber das Schul- und Privatleben der polnischen Jugendlichen kam durch die Unterbringung in deren Familien und die Teilnahme an Unterrichtsstunden nicht zu kurz. Die Verständigung lief im Wesentlichen auf Englisch, allerdings konnten die polnischen Partner auch sehr gut Deutsch.

Wrocław bietet heute, neben historischen Highlights der Altstadt und der neueren Stadtentwicklung, sehr interessante Erkundungsfelder. Ein Besuch der erst kürzlich restaurierten Synagoge „Zum weißen Storch“ zeigte allen ein eindrucksvolles Bild jüdischen Glaubens und Lebens. Die Ausstellung zeitgenössischer polnischer Kunst im Museum für moderne Kunst war Teil des Besuchs des Areals der „Jahrhunderthalle“, die seit 1913 als Wahrzeichen Breslaus gilt und seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Auch der imposante Marktplatz mit seinem Rathaus wurde besichtigt und war Teil individueller Erkundung. Bei einem gemeinsamen Mittagessen in der „Pierogarnia Stary Młyn durfte daher auch die Bekanntschaft mit der Vielfalt der polnischen Nationalspeise (Piroggen) nicht fehlen.

Ein Ausflug ins Eulengebirge brachte die Gruppe nach Walim (Wüstewaltersdorf) mit der Gedenkstätte des ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Groß-Rosen („Komplex Riese“). Nahe der Stadt Wałbrzych (Waldenburg) besichtigte die Gruppe die eindrucksvolle Schlossanlage Książ. Auf der Weiterfahrt bestaunte man in Świdnica (Schweidnitz) die berühmte „Friedenskirche“ (im Bild), eine protestantische Kirche, die im 17. Jahrhundert von Lutheranern errichtet wurde. Sie wurde nach außen als großes Fachwerk-Bürgerhaus getarnt, um im katholischen Umfeld nicht als protestantisches Gotteshaus aufzufallen. Erst nach 1707 durfte ihr Glockenturm entstehen.

Eindrucksvoll und historisch bedeutsam war die Exkursion nach Krakau. Die Jugendlichen erkannten hier die Bedeutung Krakaus mit seiner ehemaligen Residenz der polnischen Könige auf dem Wawel, die zwischen 1939 und 1945 zum Regierungssitz der deutschen Besatzungsmacht wurde. Auf den Spuren der NS-Geschichte vermittelte die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz, das nur eines von zahllosen KZ und sechs großen Vernichtungslagern der NS-Zeit war, der deutsch-polnischen Gruppe ein Bild der Schrecken des Holocaust.

Bilanz für alle ist, dass das Nachbarland voller faszinierender Orte und kultureller Aspekte ist und dass man nun in Wrocław Freunde und Bekannte gewonnen hat, die man nicht vergessen wird.

(Hö)