Breslauer*innen sagen zum 12. Mal „Cześć!“ in Tecklenburg

Breslauer*innen sagen zum 12. Mal „Cześć!“ in Tecklenburg

Die Schulpartnerschaft des Graf-Adolf-Gymnasiums mit dem Liceum Nr. 14 in der polnischen Metropole Breslau besteht nun schon seit 2007. Und wieder verbrachten in der vergangenen Woche 14 Jugendliche aus der Oderstadt sechs gemeinsame Tage (7. – 12. 4. 2019) mit ihrer Tecklenburger Partnergruppe aus der Jahrgangsstufe Q1.
Begleitet von den Deutschlehrerinnen Katarzyna Duńska-Urban und Monika Piechowicz erlebten sie eine spannende Zeit bei strahlendem Wetter. Das Programm, am GAG organisiert von Christian Stroff und Andrea Bergmeyer, umfasste das gemeinsame Projekt „Ins Stolpern kommen“ – Denkmalkultur in Deutschland und Polen zum Umgang mit der gemeinsamen Vergangenheit in der Zeit des Nationalsozialismus. Hierzu gehörte auch ein Besuch des Felix-Nussbaum-Hauses in Osnabrück und ein umfangreicher Stadtrundgang in Münster mit Blick auf „Stolpersteine“ als Gedenksteine jüdischen Schicksals in Deutschland.
Eine Tagesexkursion nach Hamburg setzte ebenfalls historische und kulturelle Akzente.
„Alltag und Schule in den Partnerfamilien bilden aber ebenfalls einen wichtigen Aspekt an Erfahrungen für die Jugendlichen. Aus Parallelen und Unterschieden deutsch-polnischen Alltags können sie interessante Schlüsse über beide Länder ziehen“, betont Christian Stroff, der am GAG, ebenso wie Andrea Bergmeyer, Geschichte unterrichtet. Beiden ist die Chance zur Auseinandersetzung und weiteren Aussöhnung beider Nationen besonders wichtig. Besonders erfreut ist daher auch das gesamte deutsch-polnische Team immer wieder über viele konstante Freundschaften, die durch diesen Austausch angebahnt wurden.
Das „Stolperstein“-Projekt, dessen Ergebnisse am Abschlusstag im GAG präsentiert wurden, zeigte, dass der deutsch-polnische Jugenddialog vor allem durch die englische Sprache gestützt wird, obwohl auch in diesem Jahr wieder die Deutschkenntnisse der Breslauer Gäste beeindruckend waren und der Respekt der deutschen Partner vor der Komplexität des Polnischen immerhin zu starken Bemühungen auf deutscher Seite führt, einige Worte und Formulierungen zu lernen.
Die Erfahrungen waren wieder vielfältig und zeigten, dass Gemeinsamkeiten zwischen deutschen und polnischen Jugendlichen heute überwiegen: Schulischer Ehrgeiz in der Oberstufe und deckungsgleiche Freizeitinteressen bestimmen den Alltag junger Menschen der beiden Länder.
Alle sind schon sehr gespannt auf das Wiedersehen Anfang Juni in Breslau, das stets sehr attraktive Akzente bei den Exkursionen setzt. Neben vielfältigen schulisch geplanten Aktivitäten wird es dann wieder ebenso spannend sein, das Privat- und Freizeitleben der polnischen Gruppe näher kennen zu lernen und vor Ort ein wenig Polnisch zu lernen. „Cześć!“ kann hier schon der gemeinsame Gruß, der – ähnlich wie „Ciao!“ sowohl zur Begrüßung als auch zur Verabschiedung benutzt wird. Alle freuen sich schon auf diesen Moment.
(Hö)