UNESCO-AG am GAG auf Fairtrade-Kurs
Anlässlich der bundesweiten „Fairen Woche“ 2024 setzen sich einige Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Graf-Adolf-Gymnasiums, betreut von Julia Renkewitz, die das Profil als UNESCO-Schule koordiniert, in einer Insformationsveranstaltung mit dem Thema Fairtrade auseinander. Innerhalb einerneuen UNESCO-Arbeitsgemeinschaft entstanden wollen sie ihr eigenes Handeln bewusst aktiv in der Auseinandersetzung mit der gesamten Schulgemeinschaft gestalten. Unterstützt von Heinz-Nanno Groenhoff, der als neuer stellvertretender Schulleiter Initiativen von Lernenden Raum geben will, fand bei der Pilotveranstaltung eine Verknüpfung von Fachwissen und eigenen Handlungsideen statt. Die Idee der Sechzehnjährigen, ihr Wissen über die Zusammenhänge von Ökologie, Nachhaltigkeit und menschlichen Handlungsspielräumen weiterzugeben war unter anderem in den Fächern Englisch und Biologie bilingual gereift, und sie wollten es ausbauen und anderen Lernenden vorstellen. Außerdem sollte das Info-Modul auch derinteressierten Öffentlichkeit offenstehen mit dem Ziel, intensiv recherchiertes differenziertes Wissen über Fairtrade zu vermitteln.
Zu diesem komplexen Themenkreis erarbeiteten sie exemplarisch verschiedene Teilthemen und überlegten , wie sie diese Rahmen des am GAG verfolgten Konzepts „Faire Schule“ in ansprechender Weise anJüngere weitergeben konnten. Zu ihrer Informationsveranstaltung „Food Companies and Fairtrade“ luden sie Ende September (Do., 24. 9. 2024) in die GAG-Aula ein.
Und so kam es, dass über 150 Jugendliche der Jahrgangssstufen 7 und 8 auf die von Adrian Müller-Bromley, Charlotte Mindner, Rosa Spierenburg und Luisa Buchsbaum sehr gelungen zusammengestellte Mischung an Information, Frage-und Antwortspiel sowie Diskussion rund um das Thema Fairtrade einstiegen. Die Präsentationsrunde erwies sich als für ihre Adressatinnen und Adressaten als sehr tragfähiges Modell der Informations- und Bewusstseinsvermittlung über ein Thema, das für die Altersgruppe überraschend fesselnd aufgebaut war.
Was esse und trinke ich? Wo und wie wird unsere Nahrung weltweit produziert? Welche Rohstoffe – wie zum Beispiel Kakao, Kaffee und Honig und deren Produktionsbedingungen, Verpackung und Transport– können wir exemplarisch betrachten, um auch allgemeine Konsumentscheidungen bewusster treffen zu können? Sind diese Rohprodukte nicht nur frei von giftigen Pflanzenschutzmitteln, sondern wurden sie auch unter menschenwürdigen und nachhaltigen Bedingungen produziert? All dies waren Gesichtspunkte ihrer lebendig gestalteten und auf konkreten wissenschaftlichen Hintergründen basierten Power-Point-Präsentation. Diese wurde mit vielen eigens erläuterten Zwischenstopps und Gelegenheiten zum Nachfragen in allen Teilaspekten konkretisiert.
Hier zeigte sich, dass die Vermittlung der komplexen Zusammenhänge und die innere Logik von Fairtrade an Jugendliche besonders wirkungsvoll von anderen Jugendlichen vermittelt werden können. Mit viel Gespür für die Vereinfachung der komplizierten Zusammenhänge erläuterten sie ihrem Publikum die zentralen Gesichtspunkte und erreichten viel Aufmerksamkeit. Auch GAG-Lehrkräfte, die an der Veranstaltung teilnahmen, zeigten sich begeistert und in vielfältiger Weise neu informiert durch die von der UNESCO-AG selbst initiierte Aktion.
Die Schule betrachtet die Resonanz als ermutigenden Start von weiteren Informationsveranstaltungen Lernender, die durchaus auch Aktionen Jüngerer für Ältere umfassen könnten, „denn fundierte Wissensvermittlung sowie aktives Zuhören sollte in alle Richtungen funktionieren“ sagt Schulleiterin Evelyn Futterknecht. Info-Aktionen unter der Regie der UNESCO-AG – immer wieder mit neuen Aktionsformen – könnten daher künftig ein fester Baustein am GAG sein, auch zu vielen anderen Themen, die in dem großen Zusammenhang von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)stehen. „Nicht nur die Entscheidung, welche Lebensmittel und deren Vermarktung wir als Menschen bevorzugen, bedarf der Information von frühester Jugend an. Umso wirkungsvoller ist es, wenn dies so oft wie möglich durch Jugendliche selbst recherchiert und an alle Altersgruppen weitergegeben wird “, so bilanziert Julia Renkewitz die so lebendig verlaufene und durch Lernende selbst gestaltete Fairtrade-Aktion am GAG.
(Hö)