Gemeinsam Natur und Kultur erleben auf Klassenfahrt

Gemeinsam Natur und Kultur erleben auf Klassenfahrt

Eine viertägige Klassenfahrt stand am Beginn des Schuljahrs für die drei achten Klassen des Graf-Adolf-Gymnasiums auf dem Programm. Dies bedeutete gemeinsame Zeit auf unbekanntem Terrain zu verbringen, das im Rahmen einer Zug- oder Busfahrt verhältnismäßig schnell erreichbar ist und vielfältig erkundet wird. Das Erspüren der Charakteristika näher gelegener Landschaften mit ihrer Natur und ihrem urbanen Potenzial bildete den Rahmen für erlebnispädagogische Aktionen und gemeinsame Spiele, die ganz bewusst die Klassengemeinschaft und das gegenseitige Vertrauen stärken sollten. Das Klassenlehrerteam hatte viele Monate im Voraus im Blick, für die 80 Schülerinnen und Schüler ihrer drei Klassen, die sie seit der Jahrgangsstufe 7 betreuen, positive Lernerlebnisse zu schaffen und sie mit umwelt- und kulturbewussten Akzenten zu versehen. Wichtig war es Julia Renkewitz, René Gizinski und Florian Diek daher, die Spezifika der jeweiligen Region erlebnispädagogisch zu nutzen um das Gesehene und Erlebte mit Bewegung, Naturerfahrung und Kulturaspekten zu verknüpfen. Begleitend zur Seite standen ihnen dabei Heinz-Nanno Groenhoff, Stephanie Akamp und Elisabeth Klein.
Als UNESCO-Projektschule verfolgt das GAG auch bei Fahrten und Ausflügen Ziele, die Jugendlichen den Sinn umweltbewussten, nachhaltigen und respektvollen Handelns im Umgang mit Natur und Menschen verdeutlicht. Klimaschonend und kostengünstig waren alle drei Gruppen unterwegs – sei es im kleinen 26-Personen-Bus nach Willingen oder mit dem 9 €-Ticket nach Ostfriesland. Angekommen im Sauerland und in den ostfriesischen Städten Aurich und Leer wurden Unterkünfte angesteuert, die gute Möglichkeiten bieten, sich in einem naturnahen und kulturell interessanten Rahmen gemeinschaftlich zu Hause zu fühlen. Hierzu gehörte auch das Essen, das, für einige vielleicht unerwartet, schmackhafte und ernährungsbewusste Aspekte verbindet und dadurch, wie z. B. am Veggie-Day, manchen Verzicht und manche neue Erfahrung oder Bereicherung bereithält.
In Willingen erlebte die Klasse 8c, warum ihre Region bekannt ist für seine schöne bergige Landschaft des Rothaargebirges. Hier ergeben sich vor allem auch im Sommer viele Möglichkeiten der Erkundung und der Bewegung in einer Bergregion. Untergebracht war man direkt am Waldrand in der Ettelsbacher Skihütte, die mit ihrem Lagerfeuer- und Grillplatz punktete. Das Programm bot Aktivitäten, die durch gutes Wetter begünstigt waren. Hierzu gehörten das Klettern in einem Hochseilgarten, Bergklettern und Bouldern in einer Kletterhalle. Auch Bogenschießen und eine Abenteuertour durch den Willinger Wald mit anschließender Fahrt auf dem 50m langen Flying Fox, einer Drahtseil-Konstruktion, die individuelle Abwärtsflüge am Kahlen Asten ermöglicht, waren im Programm. Aufwärts ging es im Sessellift auf den Ettelsberg mit anschließender Talwanderung. Zur Abkühlung durfte auch ein Freibadbesuch nicht fehlen.
Erfahrungen in Nordseenähe machten unterdessen 60 Schülerinnen und Schüler der 8a und 8b in Ostfriesland, die ihre Ziele Aurich und Leer, inclusive Abstechern und Zwischenstationen, mit dem 9 €-Ticket erreichten. So zum Beispiel die 8b, die in Papenburg ihre Zugfahrt unterbrach und die dortige Meyer-Werft als starken Wirtschaftsfaktor des Emslands kennenlernte. Ihr Schwimmbaderlebnis in Leer endete mit einem sicher für alle unvergesslichen „Singing in the Rain“ und brachte, neben dem tollen Gemeinschaftserlebnis, die Erkenntnis, dass die Nähe der Nordsee immer ein Stückweit Garantie auf Regen bedeutet. Ein besonders cooles Naturerlebnis bot eine kundig und kultig-ostfriesisch moderierte Wattwanderung, deren Kontrapunkt eine Hafenrundfahrt und eine Stadtführung bildete. Ebenso wie für die Klasse 8a war auch für sie ein Besuch der Seehund-Aufzuchtstation in Norddeich ein besonderes und nachhaltiges Erlebnis. Hier werden verwaiste Seehundbabys, die in Küstennähe gerettet werden, so lange aufgezogen, bis sie überlebensfähig wieder der Nordsee übergeben werden können. Gerührt durch die Jungtiere und beeindruckt durch diese Arbeit entschloss sich die Klasse 8a, die Auffangstation durch eine Patenschaft von 5,- € im Monat dauerhaft zu unterstützen. Ein tolles Gemeinschaftserlebnis bildete für sie auch die Wanderung zum Kletterwald bei Aurich und die dort gemachten Erfahrungen bei der partnerschaftlichen Überwindung von Höhenängsten und bewegungstechnischen Herausforderungen. Ihr besonderes abendliches Highlight war ein Kinoabend.
Und so war für alle etwas dabei, das in Erinnerung bleiben wird und sicherlich auch im Miteinander und im Unterricht der drei Klassen seine Spuren hinterlassen hat: Spuren, die nicht nur die drei nächsten Jahre im Klassenverband überdauern werden, sondern auch die Erinnerungen bis zum Abitur und fürs Leben.
(Hö)