„Gemeinsam friedwärts“: Weihnachtskonzerte am GAG

„Gemeinsam friedwärts“: Weihnachtskonzerte am GAG

„Gemeinsam friedwärts“ war das Motto, unter dem das Graf-Adolf-Gymnasium in diesem Jahr die Vorfreude auf Weihnachten und einen besinnlichen Jahreswechsel musikalisch akzentuierte. Mit einer Kombination zweier Konzertformate bereitete die Musikfachschaft, gemeinsam mit ihren Ensembles und Solist*innen ihrer Schulgemeinschaft und der interessierten Öffentlichkeit am Dienstag und Mittwoch zwei stimmungsvolle und besinnliche Konzerte, die dem Publikum ans Herz gingen und die Talente aller Mitwirkenden zur Geltung brachte. Die Mischung aus Gesang, Instrumentalmusik und Lesungen zeigte einmal mehr, dass dem ausklingenden Jahr 2024 trotz der für Westfalen typisch milden Temperaturen Weihnachts- und Winterstimmung eingehaucht werden kann. Beide Veranstaltungen standen zum einen im Zeichen der Förderung eines sozialen Projekts der UNESCO-Schule, des Kinderheims „Stern der Hoffnung“ im rumänischen Alba Iulia, sowie andererseits der Ergänzung im Fachbereich Musik. Freiwillige Spenden beim Kirchenkonzert und Einkünfte aus dem Verkauf selbstgemachter Waffeln und Weihnachtsleckereien in der Aula waren mit dem Musikgenuss verbunden, für den alle bereits seit Wochen intensiv geübt hatten.
Beim Dienstagskonzert in der Aula präsentierten sich die vokalpraktischen Lerngruppen und die Bläserklassen der Jahrgangsstufen fünf bis sieben, die eine eindrucksvolle Mischung von bekannten Weihnachts- und Winterhits erklingen ließen: Für die Bläsergruppen war dies arrangiert von Christian Hessel und Stephan Reuleaux und für die vokalpraktischen Mitwirkenden von Simon Zafirakis. Es zeigten sich in dem Potpourri nicht nur beachtliche Kompetenzen und Gespür für Melodie und Vortrag, sondern auch Begeisterung und Lust am musikalischen Zusammenspiel. Dies galt für die cool groovenden jungen Bläserensembles ebenso wie für die sehr stimmig agierenden Sängerinnen und Sänger der Chöre. Alle wurden mit großem Applaus des Publikums bedacht. Schon der Einstig mit William Henri Squires „Danse Rustique“ war so bewegend, dass er die perfekte Atmosphäre für weihnachtliche Evergreens wie „Jingle Bells“, „Rockin St. Nick“, „Last Christmas“ und „One Little Candle“ schuf, ebenso wie die musikalische Interpretation der winterlichen Übergangsphase und den Jahreswechsel mit „Talking to the Moon“, „The Song That Nature Sings“ „Listen to the Wind“ oder mit dem Highlight „Winter Wonderland“. Wer auf den Geschmack gekommen war auf weitere Ideen und Highlights des GAG-Musiklebens gespannt, der hatte die Option, am Folgeabend ein sehr vielgestaltiges Kirchenkonzert folgen zu lassen!
Auch das am Folgetag stattfindende Konzert in der Evangelischen Stadtkirche war eine perfekte atmosphärische Untermalung des Mottos „gemeinsam friedwärts“ mit einer Mischung bekannter Melodien, Geschichten und Gesten von Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn. Auch hier – wie schon am Abend zuvor – waren das Engagement der Mitwirkenden und die Reaktionen des Publikums entscheidend. Ulrike Lausberg, Stefan Reuleaux und Christial Hessel hatten, gemeinsam mit ihren Ensembles, Solist*innen und Vortragenden sowie Lichteffekten, inszeniert von Julius Steinigeweg, ein Programm gestaltet, das die Kirche in wechselnde Stimmungen und Überraschungen tauchte. Moderiert wurde die wurde die Melodien und Rezitationsfolge sympathisch, lebendig und zuweilen dialogisch durch den Musikkurs der Jahrgangsstufe 9.
„Lesungen, Instrumentalmusik und Lieder zum Mitsingen“ waren für diesen Event seit Wochen angekündigt, illustriert durch ein stimmig für beide Konzerte gestaltetes Plakat. Die vielen Gäste, die gekommen waren und die Kirchenbänke füllten, erlebten zu einhundert Prozent das, was man sich hierunter vorstellen kann. In der dichten und doch sehr harmonisch abgestimmten Folge von Instrumental- und Vokaldarbietungen sowie Lesungen verbargen sich leicht mitzusingende alte wie neue Weihnachtlieder, perfekt einstudierte Instrumentaldarbietungen klassischer und moderner Komponisten sowie ausgesprochene Verblüffungselemente – wie die ausgebildete Gesangsstimme von Schulleiterin Evelyn Futterknecht mit gewohnt souveräner Gitarrenbegleitung von Religions- und und Deutschlehrer René Gizinsk: Ihre Songs „You Raise Me Up“ und „The Pollen of Peace“ erregten Begeisterung und ließen erahnen, dass dieses Duo das Potenzial hat, nicht nur zur Weihnachtszeit Furore zu machen.
Sensibel ausgewählte Lesungen von Marlene und Luisa Buchsbaum unterstrichen Aspekte der Weihnachtsbotschaft und weckten Anklänge an Aspekte und Entwicklungen in diesem so ereignisreich verlaufenen Jahr 2024.
Auch ausgesprochene Instrumentaltalente wie Tilmann Rohlfing an der Trompete zeigten ihr Können. E wurde stimmungsvoll begleitet von Organistin Ulrike Lausberg bei Henry Purcells „Trumpet Tune“ und zauberte damit einen faszinierenden Einstieg. Seine Interpretation von Giulio Caccinis „Ave Maria“ führte dies im weiteren Verlauf fort. wie Durch das Mitwirken von Mario Brinkmann am Saxophon ergänzte sich der Kreis der Musizierenden aus der Elternschaft: Euphorie weckte das Zusammenwirken seines Saxophons mit der Kirchenorgel bei dem Musikstück „Stern, auf den ich schaue“. Beeindruckende Leistungen mit Klaviersoli lieferten Arina Matyusha mit einer Mozartsonate und Luisa Buchsbaum mit dem bekannten Leitmotiv aus dem Weihnachtsmärchen „Drei Nüsse für Aschenbrödel“.
Und immer erneut waren es auch die Bläserklassen der Jahrgänge fünf bis sieben, die im Kirchenkonzert das sensible Zusammenspiel innerhalb von Blasinstrumenten mit besinnlichen Melodien unter Beweis stellten. Der von der Bläserklasse der Jahrgangsstufe 7 intonierte Ohrwurm „Last Christmas“ ließ Erinnerungen an Vergangenes wach werden und betonte gleichermaßen die Freude über positive Aspekte der Gegenwart.
Den krönenden und einen atmosphärisch sehr wirkungsvollen Abschluss bildete das gemeinsam gesungene Weihnachtslied „O du fröhliche“, das die Verbundenheit aller Interpretinnen und Interpreten mit dem Publikum zeigte., zumeist Eltern, Verwandten und Geschwistern aber auch vieler anderer Fans der GAG-Kirchenkonzerte. Sicher wurde dieses Lied auch schon in der Gründungsphase der Graf-Adolf-Schule gesungen, die im Jahr 1923 als Aufbaugymnasium dieser Region gegründet worden ist. Einhundert Jahre später bildeten die GAG-Weihnachtskonzerte noch immer einen bedacht vorbereiteten festlich-besinnlichen Ausklang. Das 101. Jahr des Bestehens des ältesten Gymnasiums der Region endet daher mit einer vorweihnachtlichen Tradition, die den Wert von Frieden, Wertevermittlung und Gemeinschaftsgeist unterstrichen hat. Dies zeigten nicht nur die musikalischen Darbietungen, sondern auch der Applaus und vielen andere die Gesten der Begeisterung und der Verbundenheit im Publikum.
(Hö)