GAG-Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl – lebendig und ergebnisreich

GAG-Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl – lebendig und ergebnisreich

Inhaltlich spannend sowie klug und ergebnisreich moderiert verlief am Donnerstag in der Aula des Graf-Adolf-Gymnasiums vor über 130 Schüler*innen der Qualifikationsphase (Jahrgänge 11 und 12) eine Podiumsdiskussion mit den Wahlkreiskandidat*innen von fünf Parteien vor der Bundestagswahl. Der Einladung von Schulleiterin und einem Sozialwissenschaftskurs der ehemaligen Jahrgangsstufe EF waren Anja Karliczek (CDU), Jürgen Coße (SPD), Dr. Jan-Niclas Gesenhues (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Alexander Brockmeier (FDP) und Kathrin Vogler (DIE LINKE) gefolgt, was bei den Oberstufenschüler*innen auf großes Interesse stieß.
Fast wie ein „Quinquell“ wirkte die Diskussion, die auch einige interessante Kontroversen einschloss. Sie wird bei den Jugendlichen eine bleibende Erinnerung hinterlassen und führte durch zahlreiche Aspekte der deutschen Bildungspolitik sowie der Sozial- und Gesundheitspolitik. Dafür hatte das Moderationsteam aus der Jahrgangsstufe 11 eine gut durchdachte Befragung organisiert. Jarno Bredau, Marlene Hieke und Caroline Vilches-Zarza baten zunächst um knappe Stellungnahmen zum politischen Selbstverständnis und zur Parteiarbeit der Kandidat*innen. Später lenkten sie die Diskussion auf die groben Themenbereiche der Bildungs-, Sozial- und Gesundheitspolitik hin. Kernthemen wie Klimawandel und Digitalisierung wurden im Spiegel parteipolitischer Unterschiede diskutiert. Hierbei entstand ein vielfältiges und doch klares Bild von Deckungsbereichen – aber, bedingt durch den Wahlkampf, hier und da auch mit überraschend neu anmutenden landespolitischen Unterschieden zwischen CDU und FDP. Schließlich konnten auch Fragen aus dem Publikum gestellt werden, assistiert durch Fenja Claußen und Marie Rhode. Hier zeigte sich ein durch die Diskussion angeregtes Interesse Jugendlicher an Unterschieden in den Zielrichtungen der Parteien.
In puncto Bildungspolitik war zu erkennen, dass alle Politiker*innen im Zeichen dieser Bundestagswahl ein Mehr an Einheitlichkeit gesetzlicher Regelungen des Bundes sowie an Bildungsinhalten und sozialer Gerechtigkeit im deutschen Schulwesen wichtig finden, insbesondere zur Umsetzung des Digitalpakts. Während Anja Karliczek insgesamt einen Einfluss und eine Förderung seitens des Bundes eher im Rahmen von übergreifenden Programmen und Projekten verstärken will, um die schon bestehende Kooperation der Länder zu ergänzen, befürworten alle anderen Kandidat*innen tendenziell eher Gesetzesreformen des Bundes und der Länder und eine bundesweite Vereinheitlichung von Strukturen, bis hin zu einer Hinwendung zu mehr gemeinsamem Lernen aller Kinder und Jugendlichen. Hier entstand eine spannende und publikumswirksame Kontroverse zwischen liberalen und grünen Ideen in einem lebhaften Disput über mehr Begabtenförderung versus konsequenter individueller Förderung aller Lernenden. Dies war ein besonderes Highlight der Debatte, die in allen Aspekten authentisch und sehr engagiert geführt wurde, auch während der Diskussion über soziale Fragen und Gesundheitspolitik.
Die Podiumsdiskussion zeigte, dass die jungen Moderator*innen dieser Podiumsdiskussion ihr politisches Grundwissen hervorragend umgesetzt haben, um Bundespolitiker*innen zu einer vielschichtigen öffentlichen Auseinandersetzung anzuregen. Die tolle Moderation trug wesentlich dazu bei, dass die fünf prominenten Gäste sich gut eingebunden fühlten und zeigte zudem, dass Politiker*innen nicht nur in Wahlkampfzeiten in Schulen kommen sollten.
(Hö)