MICC 2016: representing Germany – Team Tecklenburg!

MICC 2016: representing Germany – Team Tecklenburg!

Dieses Jahr nahmen vom 21. bis zum 28. Mai im elften Jahr Schüler vom Graf-Adolf-Gymnasium am MICC teil und trafen sich dabei mit Teilnehmern aus Argentinien, Bangladesch, Kroatien, Myanmar, den Niederlanden, Polen, Portgual, Südafrika, Uganda und Vietnam.

Der MICC (Model International Criminal Court) ist ein einwöchiges Projekt, das seit mehr als 10 Jahren etwa 50 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Welt versammelt, damit sie sich über internationale wie auch nationale Menschenrechte austauschen können. Die Schüler lernen außerdem durch verschiedene Vorträge und Workshops über das Verfahren von Gerichtsverhandlungen, die vom international anerkannten International Criminal Court (ICC) behandelt werden. Vier historische Gerichtsverhandlungen von Sondertribunalen werden dann im Laufe der letzten Tage von den Schülern simuliert. Als Ankläger, Verteidiger und Richter erreichen die Schüler oft Urteile, die sich von den ursprünglichen Urteilen unterscheiden, was interessante Diskussionen nach sich zieht.

Vier Mitschülerinnen und ich hatten an diesem Projekt großes Interesse gezeigt und bekamen deswegen die Möglichkeit teilzunehmen. Am 21. fing unsere Reise an. Mit dem Zug vom Bahnhof in Osnabrück fuhren wir erstmal nach Berlin, wo wir unseren ersten Halt hatten, und in einer Jugendherberge trafen wir uns mit den Koordinatoren und den anderen Schülern. Nach der ersten Übernachtung in Berlin konnten wir endlich gemeinsam in einem Reisebus nach Polen fahren. Stunden später, im polnischen Dorf Krzyżowa angekommen, wurden erstmal die Zimmer verteilt, und dann nach einer kleinen Pause hatten wir eine Führung und lernten damit unsere neue Gegend kennen.

An diesem Nachmittag am 22. war eine leichte Nervosität überall zu spüren, wir bereiteten nämlich die Vorstellung unserer Länder vor. Am Abend versammelten wir uns alle in einer Turnhalle, und wir hatten 2-3 Stunden intensives Programm. Wir aus Deutschland waren dankbar dafür, dass wir als zweites drankamen, damit wir so schnell wie möglich unsere Vorstellung hinter uns bringen konnten. Nachdem wir herausgefunden hatten, dass die Technik schlecht funktionierte und dass wir deshalb sehr kurzfristig unseren Auftritt ein wenig verändern mussten, waren wir schon mehr als nur normal gespannt. Glücklicherweise verlief unser Auftritt trotz allem sehr gut, und wir konnten unser Publikum sowohl mit Knoppers als auch mit Brause aus Deutschland erfreuen.

Die ersten paar Tage verbrachten wir dann hauptsächlich damit, verschiedene Vorträge und Workshops zu besuchen. Es ging erstmal darum, einander kennenzulernen und die Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen unseren Ländern zu erkennen. Die zwei Vorträge, die wir an diesen Tagen besuchten, wurden von zwei Personen gehalten, die sich beide in Kriegszonen befunden haben. Mohamad Ab Yonus sprach über den Krieg in Syrien, und Maja Nenadović über den Krieg im ehemaligen Jugoslawien. Wir konnten uns alle nachher darüber einigen, dass es anders ist, über diese Konflikte zu lernen, wenn die Gespräche so persönlich werden, als wenn man sich Bilder und Reportagen z.B. im Fernseher anschaut.

Während dieser ersten paar Tage spürten wir, wie sehr sich unser Englisch verbesserte, und wie viele Menschen wir innerhalb von einem ganz kurzen Zeitraum kennenlernten. Das erste Mal beim Mittagessen saß jeder nur mit denen aus ihrem oder seinem eigenen Land, und die Gespräche an allen Tischen waren ein Gemisch von mehreren Sprachen, doch jetzt, bloß zwei Tage später, saßen wir alle zufällig durcheinander, und die Sprache, in der wir kommunizierten, war Englisch.

Diese kurze Lernphase war für uns alle sehr essenziell sozusagen, da wir alle sehr gut in unsere Fälle eingeführt wurden. Die historischen Hintergründe, die internationalen Menschenrechte und das Verfahren einer Gerichtsverhandlung, alles wurde in Teams und auf Englisch bearbeitet. Es war schon eine Herausforderung, aber wir hatten damit eine Menge Spaß.

Gewissermaßen im Hintergrund war ich mit 10 anderen Schülern aus verschiedenen Ländern im Mediateam, und wir schrieben über die Gerichtsverhandlungen und deren Ergebnisse und drehten ein kurzes Video, das um unsere Woche in Polen ging.

Ich spreche für uns alle, Maja Brüggemann, Jessica Szameitat, Vanessa Ritter, Victoria Stroot und mich, wenn ich sage, dass wir unendlich froh sind, diese Entscheidung getroffen zu haben, mitzufahren. Wir haben eine Menge gelernt, Erfahrungen gesammelt und vor allem Freundschaften fürs Leben geknüpft!

Johanne Balslev, EF, MICC Media Team

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