Katharina in Kanada – ein Erfahrungsbericht

Katharina in Kanada – ein Erfahrungsbericht

„Kanada, das Land der Nationalparks, des Ahornsirups, der Biber und der Elche.“ Das waren meine Gedanken bevor ich fünf Monate des ersten Halbjahres der EF dort verbracht habe. Ich habe bei einer Gastfamilie gelebt und bin auf eine kanadische High School gegangen. In der kurzen Zeit habe ich so viel erlebt, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu erzählen.
Der größte Teil meines Auslandshalbjahres war meine Gastfamilie. Bevor ich Ende August 2015 nach Kanada geflogen bin, hatte ich bereits ein paar Mal mit ihnen geschrieben und auch geskypt, aber trotzdem war ich super aufgeregt, sie das erste Mal real zu treffen. Im Großen und Ganzen hatte ich aber sehr großes Glück mit meiner Familie, denn sie sind sehr nette, hilfsbereite und unterstützende Menschen. Ohne sie wäre mein Aufenthalt wahrscheinlich um Längen schlechter gewesen, da sie mich immer bei allem unterstützt haben und mich motiviert haben, immer wieder Neues auszuprobieren. Ich habe viel mit ihnen unternommen und sie haben versucht, mir so viel wie möglich zu zeigen. Wir sind unter anderem zu den Niagarafällen, nach Toronto und nach Montreal gefahren. In den Weihnachtsferien sind wir gemeinsam für zwei Wochen nach South Carolina und Florida geflogen. Meine Schwester ist auch mitgekommen und hat uns dann in South Carolina getroffen. Wir waren unter anderem in Disney World in Orlando, was mir echt sehr gefallen hat. Es war eine sehr schöne Zeit dort, die ich nicht vergessen werde.
Ein weiterer großer Teil meines kanadischen Lebens war die Schule. Sie war sehr anders, aber ich fand es auch echt toll. Im kanadischen Schulsystem hat man pro Semester vier Fächer, die man frei wählen kann. Es gibt Fächer wie Kochen, Holzlehre und Mechatronik, aber natürlich auch normale Fächer wie Mathe oder Englisch. Das Verhältnis zwischen den Lehrern und den Schülern war viel entspannter als in Deutschland.  Das ist mir besonders bei Hausaufgaben und Tests aufgefallen. Mir persönlich hat am meisten der Sport gefallen. Es gab verschiedene Teams, die jeden Tag nach der Schule trainiert haben und auch Spiele und Turniere hatten. Ich selber war im Basketball- und Volleyballteam meiner Schule. Es war eine der besten Erfahrungen und es hat echt viel Spaß gemacht. Es war außerdem eine sehr gute Möglichkeit Einheimische kennen zu lernen.
Durch den Sport und vor allem durch Basketball habe ich echt gute Freunde kennen gelernt, mit denen ich auch heute noch in Kontakt stehe. Das Freundefinden fiel mir nicht so schwer. Das Einzige, was es vielleicht etwas erschwert haben könnte, war, dass alle meine Kurse in der 11. Jahrgangsstufe waren. Da in Kanada die High School relativ stark zwischen Junior (9. und 10. Klasse) und Senior (11. und 12. Klasse) getrennt ist, war es relativ schwer, dort Freunde zu finden, aber nach ein, zwei Monaten habe ich auch in meinen Kursen ein paar Freunde gefunden.
Bevor ich geflogen bin, dachte ich, dass ich eventuell nicht damit klarkommen werde, nur Englisch sprechen zu müssen. Das war aber im Endeffekt gar nicht so. Bereits nach wenigen Wochen habe ich mich vollkommen auf die englische Sprache eingestellt, sodass ich sogar auf Englisch geträumt und gedacht habe. Generell würde ich sagen, dass ich ein größeres Problem damit hatte, mich nach den fünf Monaten wieder auf die deutsche Sprache einzustellen, als anders herum. Es ist nicht so schwer und man geht ja schließlich auch in ein anderes Land, um die Sprache kennen zu lernen.
Die Organisation, mit der ich nach Kanada gegangen bin, war „Carl Duisberg Centren“. Ich persönlich fand die Betreuung und Organisation vor, während und nach dem Auslandshalbjahr sehr gut. Auch meine Eltern hatten das Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben. Sie ist auf jeden Fall weiter zu empfehlen. „Carl Duisberg Centren“ bietet nicht nur Auslandsaufenthalte nach Kanada an, man kann auch in viele andere Länder wie Neuseeland, Australien, Spanien, England, Irland oder der USA gehen.
Insgesamt kann ich sagen, dass es eine super Zeit war, die ich nie vergessen werde. Ich habe so viel erlebt in einer so kurzen Zeit. Ich habe viele neue Freunde gefunden und auch viel für mich selber gelernt. Meine Gastfamilie ist nicht nur mir sehr zu Herzen gewachsen, sondern auch meiner Familie hier. Ich freue mich schon sehr darauf, wenn sie im Sommer nach Deutschland kommen und mich besuchen. Ich bin froh, dass mir ermöglicht wurde, ein Auslandshalbjahr zu machen und kann es nur empfehlen, auch eins zu machen, wenn ihr die Möglichkeit habt.
Katharina Heinemann (EF im Schuljahr 2015/16)