„Bonjour à Tecklembourg“: Besuch aus der Loirestadt

„Bonjour à Tecklembourg“: Besuch aus der Loirestadt

Die Schulpartnerschaft des Graf-Adolf-Gymnasiums mit der École Saint Exupéry  im französischen Chalonnes-sur-Loire besteht nun 42 Jahre, und nach den Osterferien  verbrachten in diesem Frühjahr wieder  37 französische Schüler*innen mit ihren deutschen „corres“. Sie teilten ihre Erfahrungen in Alltag, Schulleben und Freizeit für insgesamt 10 Tage. In guter  Tradition wird das Austauschprogramm beider Partnerschulen gepflegt, gebunden an den Französisch- bzw. Deutschunterricht der Jahrgangsstufe 8 und koordiniert durch sehr vertraute, seit vielen Jahren eingespielte Lehrkräfteteams. Chalonnes-sur-Loire ist zugleich seit 36 Jahren Partnerstadt Tecklenburgs.  Daher war auch jetzt wieder ein Besuch im Rathaus und eine Begegnung  mit Bürger*innenmeister Stefan Streit ein fester Programmpunkt.

Die deutsche Gruppe hatte traditionsgemäß im Oktober das Treffen mit der Reise nach Chalonnes eröffnet und die Loirestadt, ihre Umgebung und die französischen Partnerfamilien kennen gelernt. Nun begleiteten die französischen Jugendlichen das deutsche Schul- und Privatleben ihrer Partner*innen und unternahmen regionale Exkursionen. Französischlehrerin Anja Weitkamp, assistiert durch das GAG- Französisch-Team, Kunstpädagogin Lisa Volkamer und Erdkundelehrerin Maria Brockhaus, hatten ein vielfältiges und interessantes Programm organisiert. Wieder war Deutschlehrer Georges Martignier von  Seiten des Collège federführend: Gemeinsam mit seinen Kolleginnen Nelly  Furst und Bernadette Dilé-Abelard begleitete er die Gruppe mit seinen souveränen Deutschkenntnissen und  landeskundlicher Expertise – dies jedoch leider  „offiziell“ in diesem Jahr zum letzten Mal, denn er geht in den Ruhestand.

Die Chalonner lernten Aspekte des deutschen Schulsystems kennen und speziell  die Regeln und Traditionen am GAG, das seit 2006 zum weltweiten Netzwerk der UNESCO-Partnerschulen gehört und in diesem Zusammenhang auch Partnerkonzepte mit Schulen in Polen und den Niederlanden unterhält, sowie ein breit gefächertes Angebot individueller Austauschziele.

Alle gemeinsam entdeckten beim Gegenbesuch wieder Unterschiede und Parallelen im Leben ihrer Gastfamilien und konnten ihre Deutsch- bzw. Französischkenntnisse ausprobieren und verfestigen – wichtigstes pädagogisches und fremdsprachliches Ziel des Austauschs.

Im Fokus der Exkursionen standen in diesem Frühjahr besonders die Stadt Tecklenburg selbst, ein Tagesausflug nach Düsseldorf gemeinsam mit allen Beteiligten  sowie Fahrten nach Osnabrück, einem früheren Lebensmittelpunkt Georges Martigniers. Private  Ausflüge mit den Gastfamilien und individuell von den Jugendlichen organisierte Treffen und „Fêtes“ rundeten das Bild ab. Anja Weitkamp resümiert: „Prägend für das gesamtes Leben ist für alle immer wieder die Erinnerung an ihre Aufgabe als individuelle  Gastgeber*innen ihrer „corres“. Ihnen hier die deutsche Sprache näher zu bringen ist genauso wichtig wie bei Bedarf ins Französische zu übersetzen und in Schule, Familie und Freizeit als Vermittler zu fungieren. Die gegenseitig erlebte Alltagskommunikation in der Fremdsprache unterstützt das Selbstbewusstsein aller und bereichert das deutsch-französische Nachbarkonzept“.  Wieder sind in Tecklenburg über die Sprach/Grenze hinweg Beziehungen und Freundschaften geknüpft worden. Das Band, das Tecklenburg mit Chalonnes verbindet, wird immer stärker.

(Hö)