Tag der offenen Tür: kennen lernen und mitmachen

Tag der offenen Tür: kennen lernen und mitmachen

Mit dem Welthit „Let it go“ eröffnete am Freitagnachmittag das Graf-Adolf-Gymnasium seinen Tag der offenen Tür, interpretiert durch die Orchesterklasse der Jahrgangsstufe 7. Einladend und mitreißend bildeten die Klänge den Ausgangspunkt für ein vielfältiges und stimmungsvolles Besucherprogramm mit Einblicken in das Profil und die Besonderheiten des Tecklenburger Gymnasiums. Schulleiterin Evelyn Futterknecht begrüßte die Gäste und freute sich über das rege Interesse. Viele Schülerinnen und Schüler der vierten Grundschulklassen wollten gemeinsam mit ihren Eltern einen Eindruck vom Lernen und Leben am GAG gewinnen. Schülerinnen und Schüler aus Abschlussklassen von Haupt- und Realschulen konnten sich über die Gymnasiale Oberstufe informieren.

Wieder hatte Erprobungsstufenkoordinator Björn Igelbrink die Entdeckungsreise gemeinsam mit dem Kollegium mit sehr viel Übersicht und Phantasie vorbereitet. Alle Unterrichtsfächer und Arbeitsgemeinschaften stellten sich in Fachräumen und mit originell gestalteten Präsentationen vor. Lehrerinnen und Lehrer führten Gruppen durch das gesamte Schulgebäude und sorgten für Information und Beratung. Schülerteams waren an Infoständen und in den Präsentationsräumen sehr motiviert für Wegweisung, Impulse und unterstützendes Miteinander zuständig. Eltern aus der Schulpflegschaft und dem GAG-Förderkreis standen in der Mensa bei Kaffee und Kuchen für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Das GAG ist seit 2006 Mitglied im weltweiten Netzwerk der UNESCO-Schulen. Pädagogisches Konzept und schulischer Alltag orientieren sich an Leitaspekten des weltweiten Netzwerks. Soziales Miteinander, interkulturelles Lernen, Menschenrechtserziehung, Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen und globale Themen spielen daher am GAG eine zentrale Rolle. Insbesondere auch im Bereich Deutsch als Zielsprache (DaZ) wurde ein kultursensibles Konzept der Integration von Schülerinnen und Schülern mit Fluchterfahrung entwickelt.

Über 200 Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen zeigten engagiert und mit vielen kreativen Ideen, wie sehr sie sich mit „ihrem GAG“ identifizieren: Dies sind rund ein Viertel der gesamten Schülerschaft des 1923 gegründeten ältesten Gymnasiums der Region, die sich sachkundig und kreativ beteiligten. Unterstützt durch Programm, Raumplan und die Beratung an den Info-Points waren viele Viertklässlerinnen und Viertklässler auch schon selbstständig unterwegs. Sie hatten das GAG bereits am Schnuppertag, den Hospitationstagen oder im Rahmen der Lesenacht im November kennengelernt.

„Mitmachen“ war die Devise: Kinder aus der bilingualen Klasse 8a diskutierten im Fremdsprachenraum erste Überlegungen zu UNESCO-Nachhaltigkeitszielen bis 2030. Auch die Fremdsprachen Französisch, Spanisch und Latein hielten interessante Schnuppermodule bereit. Im Kunstraum wurden Tonfiguren gestaltet und Porträtfotos in Lithographien umgesetzt. In den Biologie-, Chemie- und Physikräumen erläuterten Mittel- und Oberstufenteams praktische Versuche und assistierten bei Experimenten. Das GAG ist MINT-Schule und bietet für alle Jahrgänge neben den regulären Lerninhalten auch interessante Projekte und Wettbewerbe an. Gezielt möchte man mentale Barrieren bei der Auseinandersetzung mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik abbauen. Individuelle und gruppenbezogene Forschungsaktivitäten werden gefördert, denn experimentelles Lernen in den Fächern Biologie, Chemie, Physik und Informatik hat hier traditionell einen hohen Stellenwert. Neue Technikräume bieten optimale Voraussetzungen für naturwissenschaftlich-technisches Lernen nach modernsten didaktischen Konzepten. Die Umbauten, Geräte und Materialien werden durch Spenden von Firmen-Sponsoren mit Hilfe des Förderkreises der Freunde des Graf-Adolf-Gymnasiums im Rahmen des MINT-Konzepts finanziell gefördert, wozu auch die laufenden Innovationen für eine Robotik-AG gehören.

Neben Englisch als erster Fremdsprache folgen in der sechsten Klasse die Fremdsprachen Französisch, Spanisch und Latein. Sie alle präsentierten sich mit interessanten Einblicken, auch auf der Ebene von Schüleraustausch, Exkursionen und Wettbewerbserfolgen.

Basiselement im musischen Bereich ist die in den Jahrgangsstufen 5 und 6 bestehende Möglichkeit, ein Blasinstrument zu erlernen. Dem Interesse an der Arbeit in der Bläserklasse konnte in der Aula nachgegangen werden. Hier wurden Instrumente erkundet und Teilproben beobachtet.

Im Geschichtsraum wurde die Arbeit von Archäologen nachempfunden und in der Sporthalle wurden auf einem Bewegungsparcours Mobilität und aktives Mitdenken angeregt.

Das GAG präsentierte sich in seinem vielseitigen und lebendigen Profil, das offen ist für individuelle Lern- und Forschungsinteressen. „Nun blicken wir auf fast 95 Jahre Schulgeschichte zurück. Seit den Gründungstagen arbeiten wir als ländlich-kleinstädtisches Gymnasium mit einem großen Einzugsgebiet und stehen daher auch in enger Kooperation mit den regionalen Verkehrsbetrieben. Auf Wandlungen in Bildungspolitik und Schullandschaft reagieren wir mit sensiblen Konzepten und, speziell in der Erprobungsstufe, Kooperation mit den Grundschulen entgegen“, sagt Björn Igelbrink. Dies erscheint glaubwürdig vor dem Hintergrund, dass die Schule 1923 als Aufbaugymnasium für begabte Volksschulabsolventen entstand, sich mit den Jahren zum voll ausgebauten Gymnasium entwickelte und 1972 als „Tecklenburger Modell“ eine Pilotschule der NRW-Oberstufenreform war und heute als „Zukunftsschule Übergänge sanft gestaltet“, wie Schulleiterin Evelyn Futterknecht erfreut hervorhebt.

Vertrauen von Eltern in die Verlässlichkeit und Flexibilität des GAG wurde auch im Elterncafé in der Mensa deutlich. Mitglieder der Schulpflegschaft hielten nicht nur ein verlockendes Kuchenangebot bereit, sondern verdeutlichten ihre Motive bei der Schulwahl und ihre Möglichkeiten der Mitgestaltung. Hierzu zählt vielleicht auch, dass auch Schülerinnen und Schüler mit eingeschränkter Gymnasialempfehlung erfahrungsgemäß eine erfolgreiche Schullaufbahn am GAG absolvieren, unterstützt durch individuelle Förderangebote und eine große Bandbreite neigungsbetonter Wahlmöglichkeiten.

Anmeldewoche am GAG ist vom 19. – 23. Februar.

(Hö)