Jugend Rettet: Weltenwandler informieren

Das GAG setzte am Mittwoch letzter Woche (21. 6.) seine Informations- und Diskussionsreihe „Weltenwandler zu Gast am GAG“) mit einem erneuten Besuch von Vertretern der Hilfsorganisation JUGEND RETTET e. V. fort. Nachdem sie im Frühjahr eine Spende von 500,- € als Ergebnis der GAG-Weihnachtskonzerte entgegengenommen hatten, kehrten Mitglieder der Münsteraner Sektion (Luisa Groddeh, Paul-Johann Vinke und Katharina Rühmann), Studierende an Münsteraner Hochschule, nach Tecklenburg zurück, um Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 umfassend über die Arbeit ihrer Organisation zu informieren. JUGEND RETTET e. V. ist europaweit aktiv bei der Rettung von Menschen, die auf der Flucht aus afrikanischen Ländern im Mittelmeer in Seenot geraten. In Deutschland erfolgte die Gründung im Jahr 2015, als die Flüchtlingswelle von Menschen aus nordafrikanischen Staaten auf dem Höhepunkt war. Ein Netzwerk junger Menschen organisiert heute dezentral in vielen Städten und mit Hilfe eines facebook-Aufrtitts Spendengelder für die Seenotrettung und führt Informationsveranstaltungen durch.

Als „Weltenwandler“ kamen sie zwar „nur“ aus Münster zu ihrem Info-Seminar. Sie betrachten ihre Reisen durch die Region aber als ihre persönliche Hauptaufgabe in dem Netzwerk, das nur den wirklichen Spezialisten (Seeleuten, Ärzten oder Psychologen) eine aktive Teilnahme an Rettungsaktionen ermöglicht. Ihr Anliegen ist die Information junger Menschen innerhalb ihrer Region über das Grundkonzept und die Aktivitäten ihrer europaweit vernetzten  NPO (Non-Profit-Organization).  Seit Juli 2016 kreuzt das eigene Rettungsschiff JUVENTA, ein ehemaliger holländischer Fischtrawler, im Mittelmeer. Es wurde für den Einsatz umgebaut und auf diesen Namen umgetauft. Flüchtlinge werden direkt oder auf Rettungsinseln geborgen. In zahlreichen eigenen Missionen war die JUVENTA schon unterwegs.

Die gewohnte Doppelstunde am GAG wurde daher am Mittwoch zum Informations- und Diskussionsforum über europäische Rettungs- und Asylpraxis. Alle Jugendlichen zeigten eine starke  Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit allen Aspekten: Dies zeigten die Beiträge, Nachfragen und Diskussionen – aber auch das allgemeine interessierte Zuhören. Eine Filmdokumentation, Erläuterungen und Zwischendiskussionen eröffneten ein breites Spektrum der Teilnahme. Viele bekundeten, sich später im Rahmen ihres Studiums ebenfalls für diese Arbeit engagieren zu wollen. Insgesamt bemüht sich das GAG um eine aktive Auseinandersetzung mit der Situation geflüchteter Menschen auf möglichst vielen Ebenen. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, unterstützt durch kompetente DAZ-Lehrer/innen (Deutsch als Zweitsprache) Menschen am Nachmittag beim Deutschlernen zu unterstützen. Auch hier finden sie Berührungspunkte mit Weltenwandlern, die aus Not nach Deutschland kommen, die sie aktiv dabei unterstützen können, hier eine neue Heimat zu finden.

(Hö)