Football und Thanksgiving: Wenckes Jahr in Illinois

Football und Thanksgiving: Wenckes Jahr in Illinois

Als nach den langen und aufwendigen Vorbereitungen endlich feststand, dass ich fünf Monate in den USA, dem „Land of Dreams“ verbringen würde, ging für mich ein Traum in Erfüllung. Meine wundervolle Gastfamilie lebt auf einer Milchfarm in Breese, Illinois, einem kleinen Dorf, welches ca. 45 min von St. Louis entfernt ist. Ich hatte vier kleine Gastschwestern im Alter von zwei bis acht Jahren und zwei fantastische Gasteltern, die alles gemacht haben, um meinen Aufenthalt in ihrem Zuhause so schön wie möglich zu gestalten. Da ihnen dies so gut gelungen ist, habe ich mich im November schließlich entschieden zu verlängern und somit ein ganzes Schuljahr zu bleiben.
Mein erster Schultag war sehr aufregend und es gab viele neue Eindrücke. Jeder Tag bestand aus den selben sieben Fächern und die Schule war teilweise anstrengender als ich es erwartet hatte. Dennoch habe ich bereits zu Anfang viele Bekannte und im Laufe der Zeit viele gute Freunde gefunden.
Zu Anfang sind wir jeden Freitag Abend zu einem Footballspiel gegangen. Als diese Saison beendet war, wurde Football durch Basketball ersetzt, welches ebenfalls ein großes Event an unserer Schule war. Der Zusammenhalt und Teamspirit waren sowohl beim Sport als auch im Alltag stets präsent. Meine schönsten Erlebnisse waren jedoch die Schultänze. Sowohl Homecoming im Herbst, als auch Prom im Frühling waren unvergesslich. Alle Schüler hatten sich viel Mühe für diesen Tag gegeben und meine Freunde und ich hatten eine Menge Spaß, wie man auf dem obigen Bild sehen kann.
Auch meine Feiertage von Thanksgiving bis Weihnachten waren ein tolles Erlebnis und ganz anders als in Deutschland. Es gab eine unbeschreibliche Menge an Essen aller Art und die ganze Familie kam zusammen. Da diese in meinem Fall alles andere als klein war, waren wir im engsten Kreis bereits 15 Kinder ohne Erwachsene zu zählen. Die Anzahl an Geschenken, die verteilt wurde, war unbeschreiblich. Etwas derartiges hatte ich zuvor noch nie gesehen, doch in einer Großfamilie zu leben war eine der besten Erfahrungen meines Auslandsaufenthalts. Auch für mich waren ein paar Geschenke dabei, mit denen ich nicht gerechnet hatte, und ich bin unglaublich froh, eine Gastfamilie gefunden zu haben, mit der ich mich auf Anhieb gut verstanden habe.
Ein ähnlich verrücktes Event war Ostern, welches trotz allem ähnlich wie in Deutschland stattgefunden hat. Insgesamt haben wir vorab 16 dutzend Ostereier gefärbt, die am Tag selbst für die Kinder versteckt wurden.
Der Abschied viel mir unendlich schwer und ich wäre am liebsten noch ein wenig dort geblieben. Ich habe sowohl lebenslange Freunde, als auch eine fantastische zweite Familie gefunden, die mich keine noch so große Distanz vergessen lassen könnte. Ich hoffe die Möglichkeit zu haben, sie nächstes Jahr besuchen zu können und wieder in die Arme zu schließen.
Jedem, der sich noch unschlüssig ist, kann ich sowohl meine Organisation Carl Duisberg Centren, als auch das gesamte Programm nur empfehlen. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass der Auslandsaufenthalt eine der besten Entscheidungen meines bisherigen Lebens war.
Wencke Wagemann (Schülerin der EF im Schuljahr 2015/16, das sie in den USA verbrachte)