„Grenzenlos“ begeisternd: Super-Debut der Krea-Klasse

„Grenzenlos“ begeisternd: Super-Debut der Krea-Klasse

Als das Graf-Adolf-Gymnasium im Schuljahr 2014/15 sein Konzept von Profilbildung in der Mittelstufe mit MINT-, Bilingual- und Krea-Klassen startete, hatten die Ideengeber für den Krea-Zweig eine Vision: Im regulären Unterricht sollten Schülerinnen und Schüler mehr Zeit und pädagogische Lenkung in Bereichen erfahren, für die sie Interesse und Talent besitzen.

Was am Dienstagabend in der öffentlichen Premiere und am Mittwoch als interne Aufführung über die Bühne ging, war das Theaterstück „Grenzenlos“, das nun sicher für die Folgejahrgänge im Krea-Bereich Maßstäbe setzen wird.

Die Zuschauer beklatschten begeistert die Inszenierung der 8b und ihrer Deutschlehrerin Agnes Jansen-Netter, die auch gleichzeitig Klassenlehrerin ist. Im Kreativ-Zweig der Jahrgangsstufen 7 und 8 hatte die Klasse 1,5 Stunden mehr Deutschunterricht, die nicht der Textanalyse und Grammatik, sondern einer kreativen Umsetzung von Literatur gewidmet war. Die Klasse entschied sich im Spektrum vieler Möglichkeiten für die Inszenierung eines Theaterstücks.

“Aber etwas Ernstes, nichts Lustiges wollen wir machen!“ Das war, so Agnes Jansen-Netter, der einhellige Wunsch ihrer 26 Schülerinnen und Schüler. Bereits im ersten Krea-Jahr setzte man sich intensiv mit szenischem Spiel auseinander, wobei zunächst der Deutsch-Unterrichtsstoff die Inspiration blieb. Aber ab Weihnachten 2015 war auch das passende Stück für die große Sommeraufführung gefunden. Die Wahl fiel auf Brigitte Wilhelmys Jugenddrama „Grenzenlos“, das den Blick auf typische Konflikte moderner Jugendlicher lenkt: Der schützende Raum einer gut funktionierenden Klassengemeinschaft, nebst dicker Freundschaften und einer Liebesbeziehung; all das gerät in den Sog der Attraktivität eines neu hinzu kommenden coolen Geschwisterpaars: „Jason und Sidney“ mit ihren reichen und nie anwesenden Eltern, ihren teuren Klamotten und Ideen von Freizeit und Party – und mit ihren Strategien, den mühsam unterdrückten Frust in „sozialen Netzwerken“ zu kompensieren. Die beiden brechen alles auf, was der Gruppe vorher innere Orientierung gab.

Die Inszenierung zeigte, dass sich die 8b nicht nur ganz umfassend mit dem Stoff auseinandergesetzt hat. Es ist der Klasse auch gelungen, die vielen Denkanstöße, die „Grenzenlos“ bietet, in viele clevere dramaturgische Ideen umzusetzen. Sowohl in der Regie, als auch in Kostümbild und Maske, in Soundeffekten und Beleuchtung und in der beeindruckenden schauspielerischen Leistung: Alle haben mitgewirkt an diesem gelungenen Theatererlebnis, das den Zuschauern in vielen Bildern und Dialogen in Erinnerung bleiben wird!

(Hö)